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BAWAG: Staatshilfe ist so gut wie fix

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Bawag P.S.K. und Bank Austria erhalten als letzte Großbanken eine staatliche Kapitalspritze – trotz Erholungstrends in der Branche.

Mit der Bawag P.S.K. und Bank Austria (BA) werden bald die letzten österreichischen Großbanken, die noch keine staatliche Kapitalspritze erhalten haben, eine bekommen: Bei der Bawag wird der Vertrag mit der Republik Österreich in den nächsten Tagen unterzeichnet. Es geht um 550 Mio. Euro Kapital plus 400 Mio. Haftung. Auch die Bank Austria dürfte sich bald anschließen: Hier geht es vor allem noch darum, wie viel der italienische Staat der BA-Mutter UniCredit (eine italienische Bank), spendiert – dann entscheidet Österreich, wie viel die Tochter BA erhält.

Republik Österreich will mehr Sicherheiten
In Summe will die Bank Austria bis zu vier Milliarden Staatskapital aufnehmen. Etwa die Hälfte dieser Summe könnte aus Österreich kommen, heißt es in der Branche. Zweiter wichtiger Punkt: Der Staat will ein Wandlungsrecht, also direkt Anteile an der Bank erhalten, falls diese wider Erwarten das Staatsgeld nicht zurückzahlen können. Die Bawag hat dem Vernehmen nach einem Wandlungsrecht zugestimmt.

Lage der Banken wieder deutlich besser
Dass sich die Bankbranche auf Erholungskurs befindet, ist in Zusammenhang mit der Staatshilfe kein Faktor: Die staatlichen Kapitalspritzen für die Großbanken gelten weiterhin als notwendig, denn die Ausstattung der Banken mit Eigenkapital wird für eine Krisenphase immer noch als zu gering eingeschätzt.

Die Oesterreichische Nationalbank etwa wünscht sich mehr Eigenmittel bei den Banken, denn in Wirtschaftskrisen steigen die Abschreibungen. Die staatlichen Kapitalspritzen werden also trotz guter Halbjahresergebnisse (etwa der Erste Group und der Bank Austria) als gerechtfertigt erachtet. (gst)

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