17. April 2008 16:44
Nachdem heimische Reisebüros angekündigt hatten, die Treibstoffzuschläge der
Austrian Airlines (AUA) untersuchen lassen zu wollen, meinte man bei der
Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), dass noch kein Schreiben bezüglich möglicher
Preisabsprachen zwischen AUA und Lufthansa bei den Kerosinzuschlägen
eingegangen wäre. "Dazu ist bei uns nichts eingelangt", sagte der Sprecher
der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), Stefan Keznickl, am
Donnerstagnachmittag. Die Behörde warte "mit Interesse" und werde allenfalls
eingehende Schreiben überprüfen und analysieren. Allfällige weitere Schritte
hingen davon ab, ob ein Ansuchen "gerichtsfeste Beweise" enthalte, sagte der
Sprecher. Seiner Einschätzung nach handle es sich um "schwerwiegende
Vorwürfe".
Mögliche Preisabsprachen
Der Österreichische Verein für
Touristik (ÖVT), eine Interessensvertretung mittelständischer Reisebüros,
hat nach eigenen Angaben die Wettbewerbsbehörden der EU und Österreichs auf
mögliche Preisabsprachen bei den Kerosinzuschlägen bei AUA und Lufthansa
hingewiesen. Es sei zu überprüfen, ob die aktuellen AUA-Treibstoffzuschläge
von 17 Euro auf Kurz- und Mittelstreckenflügen "gerechtfertigt und nicht
etwa zwischen den zwei Star-Alliance-Mitglieder abgesprochen seien", heißt
es in einem von ÖVT-Präsident Joseph Reitinger-Laska unterzeichneten
Schreiben.
Die AUA hat den Vorwurf bereits zurückgewiesen, die Vorwürfe entbehrten
jeder Grundlage. Zuletzt erhöhte die AUA den Kerosinzuschlag per 17. März
auf der Kurz- und Mittelstrecke von 14 auf 17 Euro. Zuvor hatte die
Lufthansa mit 11. März genau dieselbe Erhöhung durchgeführt.