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Benziner holen Diesel ein

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Bei Dieselautos setzte es im November ein Minus von 28 Prozent, bei Benzinern ein Plus um 10 Prozent. Das Verhältnis steht schon 50 zu 50.

Die Entwicklung der Spritpreise hat immer nachhaltigere Auswirkungen auf den österreichischen Automarkt, wie die aktuellen Zulassungszahlen der Statistik Austria belegen: Weil sich Benzin- und Dieselpreise immer weiter annähern, geht die Rechnung mit dem höheren Anschaffungspreis für Selbstzünder nicht mehr auf.

Immer mehr Autokunden entscheiden sich deshalb für Benziner, die wie etwa bei VW in Form von FSI-Motoren auch in immer verbrauchsärmeren Modell­varianten zu haben sind. In Zahlen: Im Vergleich zum November 2007 gingen im vergangenen Monat um gleich 28 Prozent weniger Dieselfahrzeuge weg. Schon in den vergangenen Monaten waren die Diesel-Verkäufe geschrumpft, doch dieser hohe Wert ist nahezu Rekord. Dafür stieg die Nachfrage nach Benzin-Modellen um stattliche zehn Prozent.

Das Verhältnis zwischen den beiden Motorentypen hat sich damit ausgeglichen. 60 zu 40 Prozent war das Verhältnis von Diesel zu Benzin noch vor Jahresfrist, jetzt steht es schon 50 zu 50.

Die österreichische Autobranche steht im internationalen Vergleich noch immer gut da. Zwar wurden im November nur 19.836 Fahrzeuge zum Verkehr zugelassen – um 13,3 Prozent weniger als noch Vorjahresmonat. Doch in den ersten elf Monaten 2008 blieben die Zahlen trotz des schlechten Novembers immer noch knapp über dem Ergebnis von 2007.

Henrik Kinder, Österreich-Boss des Automarktforschungsunternehmens EurotaxGlass’s, will von einer Krise noch nichts wissen: „Bei ersten Umfragen im Autohandel zeigt sich überraschenderweise, dass die Zulassungszahlen für Anfang Dezember 2008 über jenen des Vorjahres liegen.“

Die schlechten Novemberzahlen seien, so Kinder weiter, eine Spätfolge der hohen Spritpreise im Sommer. Seine Prognose für 2009 ist freilich gedämpft: „Ich erwarte, dass die Automobilkrise Anfang 2009 Österreich erreichen wird.“

Rekordrabatte, Billigsprit. Wer trotz allem ein Auto kaufen will, kann sich die Hände reiben. Denn die Preise für Neuwagen dürften ab Jänner noch tiefer in den Keller rasseln. Bereits jetzt locken die Autohändler mit Rabatten von bis zu 30 Prozent.

Hinzu kommt, dass die Spritpreise derzeit so niedrig sind wie seit vier Jahren nicht mehr. An vielen österreichischen Tankstellen kostete sowohl Diesel als auch Eurosuper gestern weniger als 90 Cent pro Liter.

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