28. Februar 2008 10:20
Der Betriebsrat der Telekom Austria stellt sich auf die Hinterbeine. Die
Pläne zum Personalabbau sind für die Arbeitnehmervertreter inakzeptabel. Der
Konzern will heuer und nächstes Jahr insgesamt 140 Mio. Euro einsparen,
davon 90 Mio. beim Personalstand. Geschehen soll das u.a. über einen Personal-Pool
für überzählige Mitarbeiter, der neu belebt werden soll.
Maßnahmen angedroht
"Undenkbar", meint dazu Betriebsratschef
Michael Kolek. Sollte das Management damit Ernst machen, werde der
Betriebsrat Maßnahmen ergreifen. Die Versetzung überzähliger
Mitarbeiter in einen Personal-Pool hält Kolek für "rechtlich nicht haltbar".
Das Unternehmen müsste in diesem Fall nachweisen können, dass der
Mitarbeiter im Konzern nicht anders beschäftigt werden kann.
Im Fall des Falles will der Betriebsrat "alle rechtlichen Schritte setzen,
um das zu verhindern". "Wenn es sein muss, gehen wir deshalb vor Gericht",
so Kolek.
Gewerkschaft im Rücken
Sollte es unabhängig vom
Personal-Pool-Trick zu Personalkürzungen kommen, will die Personalvertretung
"alle Maßnahmen treffen, die ihr zur Verfügung stehen". "Wenn das nicht
ausreichen sollte, haben wir auch noch die Gewerkschaft im Hintergrund",
droht Kolek.
Am Mittwoch hatte der Konzern die Sparpläne bestätigt. Der Gewinn im Vorjahr
war etwas zurückgegangen, heuer wird er weiter schrumpfen. Da trotz
Frühpensionierungs-Wellen immer noch 65 Prozent unkündbare Beamte sind,
bemüht sich die TA um eine Lockerung des Beamtendienstrechts. Dass die
Beamtengewerkschaft da zustimmt, ist aber unwahrscheinlich - noch dazu, wo
die Telekom trotz Festnetzeinbußen noch rund 500 Mio. Euro Gewinn schreibt.