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Bilanz der Frankfurter Buchmesse

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Die Frankfurter Buchmesse hat gegenüber dem Vorjahr ein leichtes Plus an Besuchern verzeichnet. In den fünf Tagen der Großveranstaltung seien 286.621 Menschen

Auf der weltgrößten Bücherschau von 4. bis 8. Oktober hatte eine Rekordzahl von 7.272 Aussteller aus 113 Ländern fast 400.000 Titel gezeigt, berichtete Messesprecher Thomas Minkus zum Abschluss.

Fast 300.000 Gäste
Die Frankfurter Buchmesse bleibt ein Besuchermagnet. Fast 300.000 Gäste besuchten die fünftägige Großveranstaltung, die am Sonntag zu Ende ging. "Die Stimmung war gut", so Minkus. Die großen deutschen Verlage äußerten sich in einer Umfrage fast ausschließlich positiv über die Messe,

Promis sorgen für großes Interesse
An den beiden Tagen für das allgemeine Lesepublikum am Wochenende war bei großem Gedränge das Interesse besonders groß für Nobelpreisträger Günter Grass, der sich auf mehreren Foren zu seiner SS-Vergangenheit äußerte. Große Besuchertrauben bildeten sich auch Gesprächen mit Größen aus aus dem Show-Geschäft, die ihre Bücher vorstellten. Darunter waren Hape Kerkeling, Eva Herman, Senta Berger und Alfred Biolek. Am 7. Oktober zählte die Messe 74.000 Besucher, ein Plus von 4.000 im Vergleich zum Vorjahr.

Gedenken an russischer Journalistin Politkowskaja
Insgesamt boten Verlage und Initiativen rund 2.800 Veranstaltungen an - das waren laut Messeleitung 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Über 2.000 Autoren und Akteure waren vertreten. Überschattet war die Buchmesse vom Tod von Büchner-Preisträger Oskar Pastior, der im Alter von 78 Jahren in Frankfurt vor dem Besuch der Messe starb. Am Sonntag wurde außerdem der am Vortag in Moskau ermordeten russischen Journalistin Anna Politkowskaja gedacht. Sie hatte die Buchmesse im Jahr 2003 besucht, als Russland Gastland auf der weltgrößten Bücherschau war.

Indien, ein Land im Aufbruch
Mit der Wahl des Gastlandes Indien traf die Messe den Zeitgeist. Die erfolgreiche Tournee des Indien-Musical " Bharati" und der Boom der Bollywood-Filme wirkten wie ein Begleitprogramm. Rund 200 Verlage mit etwa 70 Autoren waren aus dem Riesenreich angereist und präsentierten ein Land im Aufbruch. "Es ist ein breit gefächertes Bild rübergekommen", zog Thomas Abraham von Penguin India Bilanz. Dem schloss sich Nuzhat Hassan, Direktorin des indischen National Book Trust, an: "Es ist gelungen, den Besuchern die Vielfalt des modernen Indien abseits von jeder Exotik zu zeigen."

Die 172.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche waren auf der 58. Frankfurter Buchmesse komplett ausgebucht. Die Verleger zeigten sich optimistisch. " Ich bin als Fußgänger auf der Messe an mehreren Rolltreppen nicht weitergekommen. Daraus ziehe ich den Schluss, dass das Buch die nächsten drei Jahre überleben wird", sagt Helge Malchow von Kiepenheuer & Witsch mit einem Augenzwinkern.

Steigende Nachfrage
Neben klingenden Autorennamen sorgten vor allem Literaturpreise für steigende Nachfrage bei den Verlagen. So profitierte Suhrkamp von der Verleihung des Deutschen Buchpreises an Katharina Hacker, die den Preis zum Auftakt der Messe erhielt. Innerhalb von drei Tagen seien 25.000 Exemplare der "Habenichtse" verkauft worden. "Wir kommen mit dem Drucken gar nicht nach", sagt Verlagssprecher Thomas Sparr.

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