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Boeing 787 Dreamliner startet noch später

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Das Prestigeprojekt des US-Flugzeugbauers verzögert sich weiter. Nach Lieferproblemen gibt es jetzt Ärger mit der US-Luftfahrtbehörde.

Der 787 Dreamliner des US-Flugzeugbauers Boeing wird laut dem deutschen Nachrichtenmagazin "Focus" mit noch größerer Verspätung fliegen. Die ohnehin verschobene Erstauslieferung wird wegen einer verzögerten Genehmigungsprozedur statt im Herbst 2009 erst Ende 2009 oder sogar Anfang 2010 möglich.

US-Luftfahrtbehörde trödelt
Grund ist die "verzögerte Zertifizierung des Jets durch die US-Luftfahrtbehörde FAA", die ihrem Zeitplan dann schon deutlich hinterherhinkt. Offiziell soll Boeing die erneute Verzögerung Mitte Mai bekanntgeben. Erstkunde ist die japanische All Nippon Airways (ANA). Derzeit bestätigt der Flugzeugbauer den weiteren Aufschub nicht.

Davor Zulieferprobleme
Erst Anfang April hatte Boeing berichtet, dass der erste Dreamliner wegen Zulieferproblemen erst im dritten Quartal des nächsten Jahres ausgeliefert wird, nachdem ursprünglich Mai 2008 angepeilt war. Boeing hatte den Zeitplan für das Prestigeprojekt damit bereits zum dritten Mal innerhalb von nur sechs Monaten über den Haufen geworfen.

Ähnlich wie einst die EADS-Tochter Airbus beim Start des Großraumfliegers A380 litt Boeing beim Dreamliner fast von Beginn an unter massiven Schwierigkeiten.

Trotz allem ein Verkaufsschlager
Das Projekt setzt wie nie davor auf zahlreiche Zulieferer und läuft wegen Mängeln dort aus dem Ruder. Dennoch ist die 787 bereits jetzt ein Verkaufsschlager: Mit aktuell gut 850 Bestellungen ist der Dreamliner das meistgeorderte Flugzeug der Konzerngeschichte.

Wegen der Verzögerungen drohen Boeing erhebliche Schadenersatzforderungen. Air India soll in Kürze eine Schadenersatzklage einreichen. Auch Air New Zealand und die australische Qantas haben schon entsprechende Schritte angekündigt, ANA und Japan Airlines schließen Schadenersatzforderungen nicht aus.

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