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Bwin droht mit Abzug von 800 Österreich-Jobs

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Die bwin-Chefs haben von Experten einen alternativen Gesetzesvorschlag erarbeiten lassen, der nächste Woche ans Finanzamt geht.

Der Entwurf für ein neues Glücksspielgesetz, den Finanzminister Wilhelm Molterer knapp vor Ende seiner Amtszeit in die Begutachtung gegeben hat, empört die bwin-Chefs Norbert Teufelberger und Manfred Bodner. Kernpunkt der Kritik: Der Gesetzesvorschlag sei genau auf den Monopolisten Casinos Austria und den Automatenkonzern Novomatic zugeschnitten. Private Anbieter von Internet-Glücksspiel sollen verboten bleiben. „Das ist verfassungs- und europarechtswidrig“, sagt Teufelberger und verweist auf mehrere Gerichtsurteile auch aus Österreich, welche die Legalität von Online-Anbietern bestätigten.

800 bwin-Jobs in Wien
Sollte das Gesetz in der geplanten Form in Österreich durchgehen, „werden wir hier möglicherweise keine Technologie mehr entwickeln“, stellt Teufelberger in den Raum. Bwin beschäftigt in Wien mehrere hundert IT-Entwickler, insgesamt hat das Unternehmen hier 800 Mitarbeiter.

Besonders ärgerlich finden es Bodner und Teufelberger, dass bwin in die Diskussion der Gesetzesnovelle nicht einmal einbezogen wurde. Sie haben von Experten einen alternativen Gesetzesvorschlag erarbeiten lassen, der nächste Woche ans Finanzministerium geht. Bwin wäre im Übrigen durchaus bereit, für die in Österreich generierten Umsätze hierzulande Steuern zu zahlen – wenn die Gesetzeslage im Sinne der Marktöffnung reformiert werde.

Neue Projekte
Ausbauen wird bwin in den nächsten Wochen sein Live-Wetten-Angebot. Außerdem kommt Anfang 2009 die Prepaid-Karte Cactus, mit der man Guthaben vom bwin-Konto am Bankomat beheben oder in diversen Shops einkaufen kann. Basis dafür ist die eMoney-Lizenz, die bwin seit März 2008 in Großbritannien besitzt und in andere EU-Länder portieren lässt.

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