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Emir von Katar will Porsche retten

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Der hochverschuldete Autobauer sucht dringend Hilfe. Jetzt soll Katar bei Porsche-Chef Wiedeking angeläutet haben - und einen Einstieg angeboten haben.

Der hochverschuldete Sportwagenbauer Porsche kann einem Magazinbericht zufolge auf Hilfe durch das Emirat Katar hoffen. Der Emir von Katar habe Porsche-Chef Wendelin Wiedeking mündlich zugesagt, dem Stuttgarter Hersteller über seinen Staatsfonds "Qatar Investment Authority" beizuspringen, berichtete das Magazin "Focus". Gegenwärtig würden zwei Varianten verhandelt, die entweder einen Einstieg bei Porsche selbst oder bei Volkswagen vorsähen, meldete "Focus" ohne Angaben von Quellen.

VW-Anteile
Porsche hält 51 Prozent an VW und hat über Optionen Zugriff auf weitere Anteile. Eine Veräußerung der Optionen oder der VW-Anteile würde dem Sportwagenbauer Geld in die Kasse spülen, ohne dass die Porsche beherrschenden Erben-Familien Teile ihrer Macht abgeben müssten. Ein Porsche-Sprecher sagte Reuters am Wochenende, das Unternehmen äußere sich nicht zu laufenden Verhandlungen.

Der Stuttgarter Konzern hat im Zuge der Übernahme der VW-Stimmrechtsmehrheit einen Schuldenberg von rund neun Milliarden Euro angehäuft und hofft nun auf neue Geldgeber und einen Milliardenkredit der deutschen Staatsbank KfW, um seine Finanzlöcher zu stopfen. Parallel gibt es Überlegungen, Porsche als zehnte Marke in den VW-Konzern einzugliedern - was Porsche, das ursprünglich daran interessiert war, den Wolfsburger Konzern zu beherrschen, vermeiden will.

Katar hatte bereits mehrfach Interesse an einem Engagement in Deutschland bekundet. Zuletzt hatte am Donnerstag Finanzminister Joussef Kamal gegenüber Reuters das Interesse des Staates erklärt, bei Porsche einzusteigen. "Unsere Regierung ist interessiert, einen Anteil an Porsche zu erwerben", hatte Kamal gesagt, jedoch hinzugefügt, er wisse nicht, wann der Einstieg vollzogen werde und welche Anteilshöhe im Gespräch sei.

Antrag auf Kredit
Porsche hatte einen Antrag bei der KfW auf 1,75 Milliarden Euro Kredit angekündigt. Porsche wolle keine staatliche Bürgschaft und werde den marktüblich verzinsten Kredit vollständig zurückzahlen, hatte das Unternehmen erklärt. Zu am Wochenende kursierenden Berichten, Porsche habe bereits eine Kreditzusage, wollte sich das Unternehmen nicht äußern.

Im März hatte Porsche mit einem Bankenkonsortium eine bestehende Kreditlinie über zehn Milliarden Euro um ein Jahr verlängert und verhandelt seitdem über weitere 2,5 Milliarden Euro Darlehen zur laufenden Finanzierung des Unternehmens. 750 Millionen Euro hat sich Porsche inzwischen bei einer japanischen Bank gesichert, für die restlichen 1,75 Milliarden Euro sucht Porsche jedoch immer noch Geldgeber.

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