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EU rechnet ab jetzt wieder mit Wachstum

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In der zweiten Jahreshälfte legt die Wirtschaft nach der Krise endlich wieder zu, wenn auch nur zitzerlweise.

Die EU-Kommission rechnet für das zweite Halbjahr 2009 wieder mit einem Wirtschaftswachstum und mit einem Ende der Rezession. Nach einer vorläufigen Prognose - basierend auf den Daten von Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen und Großbritannien - werden sowohl für die EU als auch für die Eurozone für das dritte Quartal ein Plus von 0,2 Prozent und für das vierte Quartal von 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vorhergesagt. Allerdings ändert sich an der Gesamtvorschau für das Jahr 2009 mit einem Minus von 4,0 Prozent des BIP vorläufig nichts.

"Deutlich verbessert"
Dieses Minus von 4,0 Prozent im Vergleich zum Jahr 2008 war schon in der Frühjahrsprognose im Mai erwartet worden. Die Kommission erklärte nun, dass sich die wirtschaftliche Situation "seit dem zweiten Quartal deutlich verbessert" habe. Was den Ausblick auf ein Wachstum in der zweiten Jahreshälfte 2009 betrifft, müsse man aber berücksichtigen, dass die Wirtschaftsleistung 2008 und am Beginn des heurigen Jahres "schlechter als ursprünglich angenommen" waren. Auch in der Eurozone dürfte - wie in den EU-27 - für das Gesamtjahr 2009 das Minus des BIP 4,0 Prozent gegenüber 2008 betragen.

Unsicherheiten bleiben
Die Unsicherheiten würden hoch bleiben. Andererseits hätten die Konjunkturhilfsmaßnahmen kurzfristig rasch gegriffen. Ob das auch nachhaltig sein werde, müsse man abwarten. EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Joaquin Almunia erklärte, die Lage habe sich zwar gebessert, vor allem auch durch die noch nie dagewesenen Summen an Geldern, die in die Wirtschaft durch die Zentralbanken und die Regierungen gepumpt worden seien. Aber die schwache Wirtschaft "wird weiterhin ihren Tribut" bezüglich Jobs und öffentliche Finanzen fordern.

Konjunkturpakete fortsetzen
Almunia erklärte: "Wir müssen die Umsetzung der Konjunkturpakete, die für 2009 und 2010 angekündigt sind, fortsetzen und den Finanzsektor rascher reparieren, um sicherzustellen, dass die Banken wieder bereit sind, Geld zu vernünftigen Konditionen zu verleihen, wenn Unternehmen und Haushalte wieder ihre Investitionen aufnehmen". Außerdem brauche es eine "klare, glaubwürdige und koordinierte Ausstiegs-Strategie", um die öffentlichen Finanzen zurück auf einen nachhaltigen Weg zu bringen.

Was die Inflation betrifft, hat sich laut Kommissions-Vorausschau mit 0,9 Prozent nichts an der Erwartung für das Gesamtjahr 2009 geändert.

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