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Förderpaket für ältere Arbeitnehmer vorgestellt

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Die Sozialparnter haben am Mittwoch ein Förderpaket für ältere Arbeitnehmer vorgestellt. Mit dabei: neue Modelle der Altersteilzeit.

Die Demografie schlägt voll durch, erstmals sind in Österreich mehr Menschen über 40 als unter 40 Jahre alt, betonte der Präsident der Wirtschaftskammer (WKÖ), Christoph Leitl, bei der Präsentation des Förderungsprogramms für ältere Arbeitnehmer. Schwerpunkte des Programms sind zwei Modelle der Altersteilzeit, eine Neuauflage des Kombilohns sowie der Ausbau der betrieblichen Gesundheitsförderung und Qualifizierungsmaßnahmen.

Ziel: Beschäftigung bis zur Pension
In Österreich gehen derzeit 73 Prozent der Beschäftigten vor der gesetzlichen Alterspension in den Ruhestand, 91 gehen vor dem 65. Lebensjahr in Pension, betonte Rudolf Hundstorfer (ÖGB). Dieser Entwicklung wolle man vor allem mit der Altersteilzeit entgegenwirken. Ziel sei es, die Arbeitnehmer bis 62 Jahre in Beschäftigung zu halten. Die Betroffenen sollten nicht aus der Arbeitslosigkeit, sondern aus der Beschäftigung in Pension gehen können.

Zwei Altersteilzeitmodelle
Im Detail schlagen die Sozialpartner bei der Altersteilzeit zwei Modelle vor, die einen gleitenden Übergang aus dem Job in die Pension ermöglichen, aber auch einen Anreiz für längeres Arbeiten bieten. Männer, die zum frühestmöglichen Zeitpunkt, also mit 62 Jahren die Korridorpension nützen wollen, können künftig mit 58 Jahren die Altersteilzeit in Anspruch nehmen und 50 Prozent der Zeit blocken.

Das zweite Modell belohnt Arbeitnehmer, die ihr Pensionsantrittsalter um ein Jahr, also mit 63 Jahren, nach hinten verschieben wollen: Sie können bereits mit 57, also ein Jahr früher, in Altersteilzeit gehen. Für Frauen wird das derzeitige Zugangsalter von 52,5 schrittweise auf 55 Jahre angehoben.

Erleichterungen für Kleinunternehmen
Eine Erleichterung gibt es auch für kleinere Unternehmen. Die Einstellung einer Ersatzkraft für einen Teilzeitpensionisten ist erst ab 20 Beschäftigten notwendig. Die Sozialpartner gehen von Kosten für die Altersteilzeit von 200 bis 250 Mio. Euro aus gegenüber 411 Mio. Euro im Jahr 2007. Die Einsparungen ergeben sich teilweise aus dem Rückgang der Rekordstände der vergangenen Jahre. So wurden 2003 22.000 Neuzugänge gezählt, im Vorjahr waren es nur mehr 4.000, künftig wird ein Ansteigen auf 6.000 erwartet.

Kombilohn "könnte der Renner werden"
Nach dem Auslaufen des Kombilohns im Jahr 2006 versuchen die Sozialpartner nun eine Neuauflage. Zielgruppe sind Arbeitskräfte über 45 Jahre, Wiedereinsteigerinnen und Menschen mit Behinderungen. Gefördert werden Einkommen zwischen mindestens brutto 650 Euro und höchstens 1.700 Euro. Der Zuschuss beträgt 40 Prozent der Differenz zwischen Einkommen und zuletzt erhaltenem Leistungsbezug wie Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe. Arbeitslosen soll damit mehr Anreiz gegeben werden, einen Job anzunehmen.

10 Mio. Euro Kosten
Die Sozialpartner rechnen mit jährlich 4.600 Förderfällen und Kosten von jährlich 10 Mio. Euro. Der Kombilohn könne, so Leitl, ein Renner werden, "wenn man ihn richtig macht". Vor allem Behinderten könne der Kombilohn helfen, ins Berufsleben einzusteigen.

Krankheitsprävention
Wesentlicher Punkt werde künftig sein, Krankheiten zu verhüten, statt Kranke in die Frühpension zu schicken. "Erhalten von Gesundheit", sei ein ganz wesentlicher Punkt, betonte AK-Präsident Tumpel. Die Prävention arbeitsbedingter Krankheiten werde eine Pflichtaufgabe für die Sozialversicherungen sein. Bei Bedarf wird der Bund den Sozialversicherungen einen zusätzlichen Betrag von 25 Mio. Euro zur Verfügung stellen.

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