24. Mai 2008 11:56
Telekommunikation/Stoxx/IT/Deutsche Telekom/Datenschutz/Deutschland
Großer Überwachungsskandal bei Deutscher Telekom - "Der Spiegel"
Utl.: Magazin: Gesprächsdaten von Führungskräften ausgewertet =
Bei der Deutschen Telekom hat es im Jahr 2005 einen großen
Überwachungsskandal gegeben, bei dem die Verbindungsdaten von
Telefongesprächen ausgewertet wurden. Die Staatsanwaltschaft ermittle in
diesem Fall bereits, erklärte die Telekom am Samstag. Sie bestätigte damit
zumindest teilweise einen Vorabbericht des Hamburger Nachrichtenmagazins
"Der Spiegel". Demnach sammelte und überprüfte der Konzern über ein Jahr
lang Telefonverbindungsdaten von Aufsichtsräten und Managern, um undichte
Stellen im Vorstand und Aufsichtsrat aufzuspüren. Eine Berliner
Beratungsfirma habe diese Datensätze auswerten und mit den Telefonnummern
von Journalisten abgleichen sollen, hieß es in dem Bericht.
Sicherheitsabteilung als Drahtzieher
Die Telekom erklärte, ein
erster ähnlicher Fall sei bereits im Sommer 2007 entdeckt und aufgeklärt
worden. Die Überwachung ging demnach von der Sicherheitsabteilung des
Unternehmen aus. Ende April habe es dann weitere Hinweise auf sehr viel
umfangreichere Aktionen gegeben. Telekom-Chef René Obermann habe daraufhin
angeordnet die Staatsanwaltschaft einzuschalten und Mitte Mai habe der
Konzern Anzeige erstattet.
Die Überwachung hat dem Bericht zufolge vor Obermanns Amtsantritt in den
Jahren 2005 und 2006 stattgefunden. Informiert hat die Telekom demnach auch
das Kanzleramt, das Finanzministerium und Teile des Aufsichtsrats.