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Händler pfeifen auf Sonntagsöffnung während EURO

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"Fußballfans gehen nicht shoppen" - so erklärt die Branche ihr mäßiges Interesse an einer Sonntagsöffnung in Wien.

Die Möglichkeit, während der Fußball-EM im Juni die Geschäfte am Sonntag offen zu halten, stößt in Wien auf wenig Interesse. Einzelhandel und Einkaufszentren-Betreiber sind skeptisch. Wiens größtes EKZ, das Donauzentrum, wird definitiv kein Sonntags-Shopping anbieten. Rewe wird zumindest in Stadion-Nähe am Sonntag öffnen.

Tatsächlich sind auch rechtliche Einschränkungen noch möglich - die Lizenz zum Offenhalten könnte nur für einige Branchen bzw. Warengruppen gelten.

Shopping-Center
"Nein, wir werden nicht aufsperren, weil es dem Einzelhandel nichts bringt", so der Chef des Donauzentrums, Nils Christian Hakert: "Fußballfans machen kein Shopping". Richard Lugner weiß noch nicht, ob seine Lugner-City an den EM-Sonntagen aufsperren wird: "Ich muss erst mit meinen Mietern reden", so Lugner. Selbst im Stadion Center direkt beim Ernst Happel-Stadion ist man noch nicht sicher, ob die Geschäfte offen sein werden.

Einkaufsstraßen
Kaum Gelegenheit zum Sonntagsshopping wird wohl auch die Mariahilfer Straße bieten. "Wir werden die Geschäfte an EM-Sonntagen nicht öffnen", so der Chef des Kaufleute-Vereins der Mariahilfer Straße, Adolf Brenner. Auch die großen Filialketten hätten sich skeptisch gezeigt. Auch in der Kärntner Straße ist die Situation "völlig durchwachsen". Einige Geschäfte werden offen halten, die Luxusshops dagegen nicht.

Handelsketten
Bei der Handelskette Rewe (Billa, Merkur, Penny, Bipa) plant man einzelne Filialen offenzuhalten, allerdings nur im Umkreis der Spielstätten. Bei Spar will man sich mit der Entscheidung noch Zeit lassen.

Regelung noch nicht fix
Konkret geht es bei der Sonntagsöffnung um den 8., 15., 22. und 29. Juni 2008. Gemäß einem im Oktober 2007 vereinbarten Sonderkollektivvertrag darf an diesen Sonntagen zwischen 12.00 und 18.00 Uhr aufgesperrt werden. In Wien, wo an allen Sonntagen außer dem 15. Juni gespielt wird, fehlt dazu aber weiterhin die entsprechende Rathaus-Verordnung.

Für Ende Jänner ist eine weitere Gesprächsrunde mit den Sozialpartnern angesetzt. Die Gewerkschaft wünscht sich eine Beschränkung auf Branchen und bei der räumlichen Ausdehnung. Dem Vernehmen nach könnte es eine Festlegung auf einzelne Warengruppen geben. Mit der regionalen Einschränken hat man im Rathaus dagegen keine Freude: man will eine Regel für die ganze Stadt.

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