Geld

Handel mit Weihnachts-Shopping zufrieden

Teilen

Positiver Endspurt im Weihnachtsgeschäft: Der Wiener Handel freute sich am vierten Adventsamstag über "tolle" Ergebnisse bei Umsatz und Kundenfrequenz

Laut Wiener Wirtschaftskammer waren - wie bereits in der Vorwoche - rund eine Million Menschen in den Einkaufsstraßen unterwegs, um letzte Besorgungen für den Heiligen Abend zu machen. Auch weniger zentrale Lagen hätten profitiert, so Kammerpräsidentin Brigitte Jank in einer Aussendung.

"Late Shopper" unterwegs
"Die Einkaufsstraßen sind voll", so Jank. Vor allem die sogenannten "Late Shopper", also spät entschlossene Geschenkekäufer, hätten bereits am Vormittag die Filialen gestürmt und für ein gutes Geschäft gesorgt. Demnach werde heute sicherlich ein Großteil des Weihnachtsumsatzes gemacht, hieß es seitens der Kammer.

Einkaufszentren an Kapazitätsgrenzen
Die Wiener Einkaufszentren verzeichneten am vierten Adventsamstag den bisher stärksten Kundenansturm. "Wir sind an der Kapazitätsgrenze", beschrieb etwa Nils Christian Hakert, Chef des Donauzentrums (DZ), die Situation im größten Shopping-Center der Stadt. "Meinem optischen Eindruck zufolge könnten wir heute die 100.000 schaffen", freute sich Hakert über die hohe Besucherfrequenz.

Generell gab sich der DZ-Chef "sehr zufrieden" mit der diesjährigen Adventzeit. "Die Leute kaufen sehr, sehr viel, die Umsätze sind dementsprechend gut." Allerdings sei im Vergleich zum Vorjahr kaum eine Steigerung in Sachen Weihnachtseinkäufe bemerkbar. Das Geschäft laufe aber im Großen und Ganzen solide, resümierte Hakert.

Rekordtag in der Lugner-City
In der Lugner-City herrschte ebenfalls reger Betrieb. Betreiber Richard Lugner berichtete von langen Kassenschlangen in vielen Geschäften. Lugner rechnete mit einer Tagesfrequenz von 40.000 Gästen, wodurch der heutige Samstag "womöglich unser stärkster Tag des Jahres wird". Vor allem das Textilsortiment sei dieses Wochenende sehr gefragt. Aber auch Gutscheine gingen "wie die Hölle", so Lugner. Im Vergleich zum Vorjahr werde man möglicherweise ein leichtes Plus verzeichnen, "aber sicher keine deutliche Steigerung", war Lugner überzeugt.

Auch im Stadioncenter herrschte bereits zur Mittagszeit großer Andrang. Laut Centermangerin Kathrin Kammerer erzielte man am vierten Adventsamstag die bisher besten Ergebnisse der Vorweihnachtszeit. Die Kundenfrequenz sei gegenüber dem dritten Adventsamstag um zehn Prozent gestiegen. Gemessen an "normalen" Samstagen verbuche man heute gar 50 Prozent mehr Besucher. Insgesamt nannte Kammerer das Weihnachtsgeschäft "sehr zufriedenstellend" und sprach von einer "kontinuierlichen Steigerung von Woche zu Woche".

Lesen sie auf der nächsten Seite: So lief es in den Bundesländern

Besucherstärkster Tag in steirischen Centern
Den von der Besucherfrequenz bisher stärksten Tag verzeichneten steirische Einkaufscenter: "Viele Kunden haben heute offenbar die Krise bekommen, weil sie noch keine Geschenke hatten", scherzte die Grazer Center West-Geschäftsführerin Angelika Gröschl am letzten Adventsamstag. Die Textilbranche dürfte heuer ein wenig gelitten haben, gut ging der Sportartikelbereich, Uhren und Schmuck. Ein Allzeithoch hat die Unterhaltungselektronik, auch Bücher waren wieder sehr gefragt.

Im Shopping Center West in Graz sprach Chefin Gröschl vom stärksten Weihnachtssamstag, besser noch als 2006. Man registriere auch viele Besucher - teils mit Bussen - aus Kroatien und Slowenien, die einen Besuch mit Shopping beim nahen IKEA verbinden würden. Auch im neuen Murpark an der südöstlichen Ecke der Landeshauptstadt verzeichnete man am Samstag einen Umsatzrekord: "Der letzte Einkaufssamstag übertraf alle vorangegangenen Adventeinkaufstage", so Edith Münzer, Murpark Centermanagerin: "Besonders die Nachfrage nach unseren Murpark-Gutscheinen hat die Erwartungen deutlich übertroffen. Mit dem Trend zum 'last minute Einkauf' und dem Start des Winterschlussverkaufs in einigen Geschäften rechnen wir im Murpark auch für den 24. Dezember mit einer hohen Kundenfrequenz".

Salzburg hofft auf ein leichtes Plus
"Wir sind nicht unzufrieden. Es immer noch ein kleines Plus möglich." Diese Bilanz zog Helmut Eymannsberger, Spartenobmann des Handels in der Salzburger Wirtschaftskammer, zum Ende des vierten Einkaufssamstags. Es seien heuer sehr viele Gutscheine gekauft worden, das eigentliche Weihnachtsgeschäft dauere deshalb sicher bis 6. Jänner, um die meisten Gutscheine auch einzulösen, sagte Eymannsberger.

Grundsätzlich habe das Weihnachtsgeschäft durch den frühen Wintereinbruch heuer sehr früh begonnen. Durch die wenigen - und oft kurzen - Einkaufstage zwischen dem 24. Dezember und 6. Jänner sei noch mit einer Verlängerung des Geschäfts zu rechnen. "Was sonst der Endspurt war, wird heuer eher ein Staffellauf", sagte der Spartenobmann. In der Salzburger Innenstadt herrschte am Samstag eine gute Frequenz, ein Massenansturm war aber nicht zu verzeichnen. Besonders viele Kunden drängten sich in Parfümerien, Buchhandlungen und Musikgeschäften, um Geschenke in letzter Minute zu besorgen.

Vorarlberg auf Vorjahres-Niveau
Der Vorarlberger Einzelhandel wird das Ergebnis des vorjährigen Weihnachtsgeschäftes nur schwer überbieten können. Die Innenstädte verzeichneten zwar am letzten Einkaufssamstag gute Frequenzen, ein Umsatzplus für das gesamte Weihnachtsgeschäft gegenüber dem von 2006 traute sich jedoch keiner der Verantwortlichen zu prophezeien. Zugelegen konnten hingegen die Einkaufszentren.

Ganz klar auf der Gewinnerseite lagen im diesjährigen Weihnachtsgeschäft in Vorarlberg die Sportartikelhändler. Ein großer Markt in Dornbirn sprach von einem vorläufigen Plus von 9 Prozent. Allerdings waren die Sporthändler letztes Jahr durch fast frühsommerliche Temperaturen die großen Verlierer gewesen. Die frühen Möglichkeiten zum Wintersport in diesem Jahr ließ das Stimmungsbarometer bei den Konsumenten auf "Hoch" steigen.

Burgenländischer Handel zufrieden
Der vierte und letzte Einkaufssamstag im Advent war auch der umsatzstärkste, so lautete der Tenor des burgenländischen Einzelhandels. Sowohl im Designer Outlet Parndorf, als auch in Eisenstadt und dem südlichen Burgenland zeigten sich die Händler zufrieden.

Thomas Reichenauer, Centermanager des Designer Outlet in Parndorf freute sich über ein 20 prozentiges Umsatzplus gegenüber dem vierten Einkaufssamstag im Vorjahr. Im gesamten Weihnachtsgeschäft erwartet das Einkaufszentrum eine Steigerung von sechs Prozent gegenüber 2006. Reichenauer führt die guten Zahlen auch auf die Tatsache zurück, dass Weihnachten auf einen Montag falle und dieser Samstag daher die letzte Kaufgelegenheit gewesen sei. Auch das trockene Wetter könnte einen Teil dazu beigetragen haben.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: NÖ, OÖ, Tirol und Kärnten zufrieden

"Guter Endspurt" in Niederösterreich
Zufrieden hat sich Niederösterreichs Handel auch mit dem vierten Advent-Samstag gezeigt. Josef Schirak, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), berichtete von einem "guten Endspurt". Mitunter wären in den Geschäften sogar mehr Kunden als am traditionell starken dritten Advent-Samstag zu verzeichnen gewesen.

Ein leichte Steigerung an Gästen im Vergleich zum dritten Advent-Samstag wurde aus der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf bei Wien vermeldet. Maurizio Totta, Vorstandsvorsitzender der SCS, zeigte sich zufrieden. Auch wären viele Kunden aus den Nachbarländern in das Einkaufszentrum gekommen, einen Ansturm nach der erfolgten Schengen-Erweiterung aber "hat es in der Form nicht gegeben", meinte Totta. Kunden aus den an Österreich grenzenden Ländern hätten in den "üblichen Proportionen" das Shopping-Center besucht.

In Kärnten sollte "schwarze Null" herausschauen
Wie in anderen Bundesländern waren auch in Kärnten die Erwartungen in das Weihnachtsgeschäft etwas zu optimistisch. Nach dem letzten Einkaufssamstag sah es nicht nach einer generellen Umsatzsteigerung aus. "Unterm Strich sollte sich eine schwarze Null ausgehen", meinte der Obmann der Sparte Handel in der Kärntner Wirtschaftskammer, Nikolaus Gstättner. In den großen Einkaufszentren rechnet man hingegen mit einem Plus.

Den größten Ansturm gab es, wie schon an den vergangenen Samstagen, auf die großen Einkaufszentren. So berichtete Tanja Lewin, die Managerin der Klagenfurter "City Arkaden", dass das Geschäft über dem Vorjahresniveau gelegen sei. "Wir haben heuer definitiv mehr Umsätze als 2006", versicherte sie. "Der absolute Renner" seien Gutscheine gewesen, aber auch in den Bereichen Unterhaltungselektronik und überraschenderweise im Buchhandel sei man überaus zufrieden. Hingegen sei der Verkauf bei Textilien und Schuhen deutlich unter den Erwartungen gelegen, berichteten Lewin und Gstättner übereinstimmend.

Oberösterreichischer Handel mit Bilanz zufrieden
Der Handel in Oberösterreich war mit dem vierten und letzten Einkaufssamstag in der Vorweihnachtszeit vollends zufrieden. Sowohl die Kundenfrequenz als auch das Kaufverhalten erfreute die heimischen Händler wie schon am vergangenen Samstag. Insgesamt befand man sich auf "sehr hohem Niveau" wie schon das ganze Jahr über. Diese vorläufige Bilanz zog der Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Franz Penz am Samstag.

Laut Penz punkteten auch dieses Mal wieder Elektronik und Spielwaren in der Käufergunst. Auch die Bereiche Textil und Schmuck liefen sehr gut. Bei den "Late-Buyern" boomten an diesem Samstag wie erwartet Bücher, Parfümeriewaren und Gutscheine. Abgerechnet werden könne aber in vielen Branchen erst im Jänner, zumal Ende Dezember und Anfang Jänner die zahlreichen Gutscheine eingelöst werden.

Tiroler Handel hofft auf schwarzes Plus
Der Tiroler Handel hat am Samstag mit einem "schwarzen Plus" im Weihnachtsgeschäft gerechnet. Vor allem im Lebensmittelhandel sei bis zum 24. Dezember noch mit einem Schub zu rechnen, hieß es von der Wirtschaftskammer. In den Einkaufszentren herrsche tirolweit "reges Treiben".

Vor allem viele Gutscheine würden eingelöst. Profitieren davon würden der Elektro- und Buchhandel. Durch die gestiegenen Lebenserhaltungskosten würden die Kunden aber in etwa gleich viel ausgeben wie in vergangenen Jahren. Daher sei das Hoffen auf eine "schwarze Null" realistisch, meinte Spartenobmann Peter Wartusch.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten
OE24 Logo