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Handel startet mit Lohnrunde

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Morgen 1. KV-Runde für 520.000 Handelsangestellte.

Nach dem Krach bei den Metaller-Kollektivvertragsverhandlungen am vergangenen Freitag startet morgen, Mittwoch, die Lohnrunde für rund 520.000 Beschäftigte im heimischen Handel. Es wird erwartet, dass die Handelsangestellten heuer erstmals besser abschneiden als die Metallarbeiter, da der Handel von der Wirtschaftskrise nicht so stark getroffen wurde wie die Industrie.

Leicht werden aber die Verhandlungen im Handel dennoch nicht sein: Denn die Gewerkschaft wünscht sich einen Abschluss über 2 Prozent. Die Arbeitnehmer wollen nicht nur die Inflationsrate abgedeckt haben, sondern auch einen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg. Die Unternehmen halten einen "Zweier" vor dem Komma aber für "unrealistisch" erwarten aber dennoch vernünftige Gespräche.

Nach dem Abbruch der Metaller-Verhandlungen in der 3. Runde am vergangenen Freitag mobilisieren Metaller-Gewerkschaft und die Gewerkschaft der Privatangestellten Druck Journalismus Papier (GPA-djp) für heute ,Dienstag, und morgen, Mittwoch, Betriebsrätekonferenzen, um über den aktuellen Verhandlungsstand zu informieren und weitere Maßnahmen zu beschließen.

Gewerkschaft lehnt Arbeitszeitflexibilisierung ab
Die Gewerkschaft lehnt die von den Arbeitgebern gewünschte Junktimierung von Arbeitszeitflexibilisierung und Lohn- bzw. Gehaltserhöhung strikt ab. Die vorgeschlagenen Änderungen bedeuten für die Arbeitnehmer Streichung von Überstundenzuschläge und damit nachhaltige Einkommensverluste. Die Arbeitgeber wollen unter anderem den Durchrechnungszeitraum für die Berechnung von Überstunden auf zwei Jahre verdoppeln

"Die Arbeitgeber glauben wir, sind zu schwach, um uns zu wehren, aber da täuschen sie sich", so die beiden Arbeitgeber-Verhandlungsführer Metaller-Chef Rainer Wimmer und Karl Proyer von der GPA-djp.

Die Gewerkschaft hat Arbeitgeber-Chefverhandler Hermann Haslauer vorgeschlagen, gesondert über die Arbeitszeitflexibilisierung zu verhandeln, was Haslauer ablehnte.

Er drohte damit, bei einem Scheitern der Kollektivvertragsverhandlungen Vereinbarungen auf Betriebsebene zu treffen. Das wäre laut Gewerkschaft aber ein Angriff auf die Sozialpartnerschaft, den sie sich nicht gefallen lassen würden.

Der Metallerkollektivvertrag sollte am 1. November in Kraft treten. Weiterverhandelt wird aber erst am 13. November.

Im Handel wurden bereits vorweg acht Verhandlungstermine fixiert und zwar am 5./6., 10./11, 17./18, 26./27. November. Der neue Kollektivvertrag soll per 1. Jänner 2010 in Kraft treten. Statt Alois Wichtl wird heuer Fritz Aichinger die Verhandlungen für die Arbeitnehmer führen. Die Arbeitnehmer werden von der GPA-djp vertreten.

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