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Höchststand bei Nachfrage nach Arbeitskräften

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Die zahl der freien Stellen stieg im ersten Quartal um 15 Prozent. Besonders viele Tourismusjobs sind offen.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat im 1. Quartal d.J. einen neuen Rekord erreicht. In den ersten drei Monaten stieg die Zahl der beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldeten freien Stellen um rund 15,5 Prozent oder um 15.195 auf insgesamt 113.300 Jobs. Im Gesamtjahr 2007 waren beim AMS 370.000 offene Stellen gemeldet. Am stärksten nachgefragt waren Jobs im Tourismus, wie Kellner und Köche. Profitiert von der Entwicklung haben alle Bundesländer. Den stärksten Stellenzugang gab es in Wien und Niederösterreich.

Positive Entwicklung durch die EURO
Die positive Job-Entwicklung sei auch auf die EURO 2008 zurückzuführen, so AMS-Vorstand Johannes Kopf am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Allein auf der EURO-Job-Börse des AMS seien derzeit rund 5.000 Stellen gemeldet. So habe sich die Nachfrage nach Fahrern und Sicherheitspersonal verfünffacht.

Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei 4,1 Prozent im Februar. Wie berichtet hat sich die Regierung vorgenommen, in dieser Legislaturperiode Vollbeschäftigung zu erreichen, sprich die Quote auf zumindest 3,9 Prozent zu drücken.

Bei den gemeldeten Stellen handelt es sich vor allem um Ganztagesjobs", betonte Kopf. So waren im ersten Quartal 74 Prozent der gemeldeten Stellen Vollzeitarbeitsplätze, 16 Prozent Teilzeitjobs und bei zehn Prozent der gemeldeten Stellen waren für die Unternehmen beide Varianten möglich. Erfolgreich bemüht habe man sich auch um Jobs für Besserqualifizierte: In den vergangenen drei Monaten konnten mit insgesamt rund 61.029 Betroffenen 3.318 oder 5,4 Prozent mehr freie Stellen mit Lehrausbildungsniveau oder darüber akquiriert werden.

Kellner gesucht
Die meisten Stellenzugänge im ersten Quartal gab es für Kellner, und zwar insgesamt 7.621 Jobs, was einem Plus von 1.085 oder 16,6 Prozent entspricht. An zweiter Stelle rangieren Gaststättenköche (insgesamt 4.789, plus 741 oder 18,3 Prozent), gefolgt von Reinigungskräften. Hilfsarbeitern, Warensortierern, Lagerarbeitern, Kochgehilfen, Kraftfahrern, Portiers und Wächtern. Bei den Handwerksberufen waren Elektroinstallateure die am stärksten nachgefragten Berufe.

Tausende Fachkräfte fehlen
Insgesamt fehlen der heimischen Wirtschaft 6.000 bis 7.000 Fachkräfte. Besonders stark ist der Fachkräftemangel in den Metallberufen. Das AMS werde daher Qualifizierungsoffensive für diese Berufe bis Mitte 2009 fortsetzten und damit insgesamt 20.000 Fachkräfte ausbilden.

Durch die neue Fachkräfteverordnung ist seit Jahresbeginn die Beschäftigung von Fachkräften aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten aus 50 Mangelberufen möglich. Dazu gehören beispielsweise zahlreiche Bauberufe oder Spezialisten für die Metallverarbeitung, aber auch Optiker, Datenverarbeiter und Maschinenbauer. "Entscheidend für die Definition der Mangelberufe ist die Stellenandrangsziffer. Wenn in einem bestimmten Beruf auf eine Stelle weniger oder gleich 1,5 Arbeitsuchende kommen, so besteht Fachkräftemangel", erklärte Kopf. Für die Beschäftigung von Fachkräften aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten ist ein Antrag beim regionalen AMS notwendig, dort wird die Beschäftigungsbewilligung für ausländische Fachkräfte nur dann erteilt, wenn für die freie Stelle keine inländischen Fachkraft zur Verfügung steht.

Im ersten Quartal erhielten bereits 949 Fachkräfte aus den neuen EU-Ländern Beschäftigungsbewilligungen. Die meisten Bewilligungen wurden für Köche (288/30 Prozent), Schweißer und Schneidbrenner/innen (228/24 Prozent), Maurer (79/8 Prozent), Fleischer (71/7 Prozent) und Elektroinstallateure (43/5 Prozent) ausgestellt. Der Großteil der Fachkräfte stammt aus Ungarn (503/53 Prozent), gefolgt von der Slowakei (156/16 Prozent), Polen (100/11 Prozent), Slowenien 73/(8 Prozent) und Rumänien (56/6 Prozent).

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