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Ikea wächst und will Sonntagsöffnung

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Ikea schließt das Geschäftjahr mit einem Plus von 4,5 Prozent ab und erhofft sich von der neuen Regierung die Einführung der Sonntagsöffnung.

Mit einem flächenbereinigten Umsatz von 445,6 Millionen Euro hat Ikea Österreich das Geschäftsjahr 2005/06 (per 31. August) mit einem Plus von 4,5 Prozent abgeschlossen. Damit hat sich das Möbelhaus aus Schweden deutlich besser als der Markt entwickelt. Besonders gut gelaufen seien Küchen mit einem zweistelligen Wachstum, was Ikea-Chefin Helen Duphorn auch auf das neue Angebot der Küchen-Selbstplanung zurückführt.

Duphorn: Offener Sonntag bei Familien beliebt
Unterstützung für ihren Wachstumskurs erhofft sich Duphorn auch von der neuen Bundesregierung durch die Einführung der Sonntagsöffnung. Die Österreicher sollten selbst entscheiden können, wie sie ihren Sonntag verbringen, sagte Duphorn. Das Beispiel anderer Länder zeige, dass ein offener Sonntag "sehr viel bringt und bei Familien sehr beliebt ist".

"Freiwillige Basis"
Eine Sonntagsöffnung müsse natürlich auch für die Mitarbeiter auf freiwilliger Basis erfolgen, betonte Ikea Finance Manager Gerhard Moritz. Diese würden entsprechend den gesetzlichen Vorgaben auch die entsprechenden Zulagen erhalten. "Die Komplexität ist uns bewusst", so Moritz. Die Vorteile würde aber die Nachteile überwiegen.

"Ikea-Food" wird ausgebaut
Erfolgreich gestartet sei die von Ikea eingeführte eigene Lebensmittel-Marke "Ikea Food" . Bisher gebe es 20 bis 30 Produkte, bis Sommer 2007 sollen es 150 sein, ergänzte Ikea Österreich-Sprecherin Barbara Riedl.

Forcierung des Internet-Shoppings
Ein weiterer Schwerpunkt in den kommenden Jahren sei der Bereich Home Shopping, also das Bestellen von Möbeln über das Internet, wo Ikea laut Moritz zuletzt schon stärker gewachsen ist als in den Einrichtungshäusern und noch enormes Potenzial vorhanden sei.

Möbelmarkt stabilisiert
Der heimische Möbelhandel hat im Vorjahr die Trendwende geschafft, sagte Moritz. Bis zum Jahr 2004 habe sich der Möbelmarkt im "Tal der Tränen2 befunden, nun habe sich die Branche - nicht zuletzt nach massiven Investitionen in modernere Möbelhäuser - stabilisiert. Von 2004 bis 2006 ist der Umsatz im Schnitt wieder um 2,5 Prozent gestiegen.

Österreich 3-geteilt
Der Möbel-Kuchen von 3,9 Milliarden Euro wird in Österreich von drei großen Wettbewerbern dominiert: Kika/Leiner hält den Angaben zufolge 31 Prozent Marktanteil, die Lutz-Gruppe 23 Prozent und Ikea 11 Prozent.

80 Prozent des Umsatzes in Europa
Der Ikea Konzern hat weltweit einen - nicht flächenbereinigten - Umsatz von 17,3 Milliarden Euro (plus 17 Prozent) verbucht. Rund 80 Prozent des Umsatzes werden in Europa gemacht, 17 Prozent in Nordamerika und 3 Prozent in Australien und Asien. Wachstumsmarkt für Ikea sei vor allem Asien, wo zuletzt zwei Standorte in Japan eröffnet wurden.

Die Ikea-Welt
Insgesamt hat die IKEA Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr 16 neue Einrichtungshäuser eröffnet. Derzeit sind 104.000 Mitarbeiter in 44 Ländern beschäftigt, 89.500 davon in Europa. Im Geschäftsjahr 2005/06 haben weltweit 458 Millionen Besucher ein Ikea Einrichtungshaus besucht. Per 31. August 2006 gab es 237 Ikea-Häuser in 34 Ländern. Der aktuelle Ikea-Katalog wurde in einer Auflage von 175 Millionen Exemplaren in 55 Ausgaben und 27 Sprachen gedruckt.

Sechs Ikea Einrichtungshäuser in Österreich
In Österreich gibt es sechs Ikea Einrichtungshäuser (Vösendorf, Wien Nord, Graz, Haid, Salzburg und Innsbruck.) Ikea Österreich beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter. Mit dem Umsatzplus von 4,5 Prozent auf 445,6 Millionen Euro bewegt sich Ikea Österreich im Konzern im Mittelfeld, so Duphorn. Dies sei angesichts der mit Abstand härtesten Wettbewerbssituation ein sehr gutes Ergebnis.

Dritter Standort in Wien?
Es gebe zwar derzeit keine Entscheidung für einen neuen Ikea Standort in Österreich, " ich bin aber nicht zufrieden, die Nummer drei auf dem Markt zu sein", gab die neue Duphorn den Weg zu weiterem Wachstum vor. Auch in Wien werde ein dritter Standort kommen, aber nicht kurzfristig. Schwerpunkte setzen werde man bei Home-Shopping und Selbstplanung, nur so könne Ikea weiterhin die Preisdifferenz halten, hieß es.

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