Geld

Island braucht noch mehr Geld

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Insgesamt bekommt das Land einen Kredit von 2 Mrd. Dollar vom IWF. laut Premier Haarde benötigt man aber noch weitere Milliarden.

Neben den beantragten zwei Milliarden Dollar vom Internationalen Währungsfonds (IWF) braucht Island wahrscheinlich weitere Finanzhilfen. Um den Staatsbankrott abzuwenden, benötige das Land am Ende voraussichtlich eine höhere Kreditsumme, sagte Ministerpräsident Geir Haarde am Freitag. "Die zwei Milliarden Dollar vom IWF wären ein guter Teil davon. Aber ich glaube, wir bräuchten zusätzlich noch einige Milliarden", sagte Haarde.

In Kreisen hatte es zuvor geheißen, Island benötige insgesamt sechs Milliarden Dollar und wolle auch seine nordischen Nachbarstaaten um Hilfe bitten. Außerdem will die Regierung Gespräche mit Russland über die Gewährung eines Darlehns fortsetzen, hatte Haarde erklärt. Die 300.000 Einwohner zählende Insel ist wie kein anderes europäisches Land in den Finanzstrudel geraten. Die Regierung versucht nun durch die Verstaatlichung von Banken und mit Hilfe ausländischer Darlehn eine Staatspleite zu verhindern.

Kredite vielleicht auch für andere Länder
Die Finanzmarktkrise und der steigende Dollar setzen weltweit Währungen unter Druck und bedrohen damit die gesamtwirtschaftliche Stabilität vieler Schwellenländer. Auch Pakistan hat beim IWF bereits um einen Notkredit ersucht. Die ungarische Regierung war Berichten zufolge ebenfalls in Gesprächen mit dem IWF.

Brasilien kündigte am Donnerstag den Verkauf von Dollar-Wechseln (Swaps) in einem Umfang von bis zu 50 Mrd. Dollar an, um den "Effekt der internationalen Währungskrise auf die brasilianische Wirtschaft zu entschärfen", wie die Regierung erklärte. Die Landeswährung der Ukraine, die Hryvna, hat seit September gegenüber dem Dollar ebenfalls 20 Prozent ihres Wertes verloren.

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