25. Mai 2008 21:27
Dass die Möbelpakete von Ikea immer flacher werden, ist auch eine Folge des
explodierende Spritpreises: Die Schweden tun alles, um Transportwege zu
sparen und möglichst viel in einen Laster hinein packen zu können. Ikea
stellt außerdem die Firmenflotte bis 2010 auf Hybridautos (Toyota Prius) um.
Hier
unterschreiben "Runter mit den Spritpreisen"
Auch für die Postbus-Fahrer hat der hohe Ölpreis überraschende Folgen. Sie
müssen jetzt wieder die Schulbank drücken. Der Unterrichtsgegenstand:
spritsparendes Fahren. „Wir wollen damit 4,6 Prozent Treibstoff sparen“,
erläutert Sprecherin Karin Gruber.
Der Paketzusteller Hermes überdenkt ebenfalls den Fuhrpark. „Sprit ist für
uns ein echter Kostenfaktor geworden. Deshalb achten wir bei der Auswahl der
Fahrzeuge auf den Verbrauch“, so Oliver Klingbeil, Geschäftsführer der
Hermes Logistik Österreich. Auch er setzt auf Bildung: „Wir führen in
Deutschland ökologische Schulungen für unser Management und unser
Fahrpersonal durch. Das schont die Umwelt und senkt die Kosten.“
Kostenabwälzung
Andere Firmen müssen die explodierten
Treibstoffkosten auf ihre Kunden abwälzen – oder versuchen es zumindest. Zum
Beispiel durch so genannte Preisgleitklauseln bei der Güterbeförderung, wie
Andreas Demmer vom Zentralverband Spedition und Logistik erklärt:
„Güterbeförderer schließen längerfristige Verträge nur noch mit variablem
Spritpreis ab. So sind sie von seinen Schwankungen weitgehend unabhängig.“
Am Ende schlägt der Spritpreis dann bis aufs Produkt im Supermarktregal
durch.
Nicht alle Spediteure und Zusteller haben die genannten Klauseln in ihren
Kontrakten. Dann wird es eng für sie. „Beim Sprit ist es wie bei der
Lkw-Maut für uns schwer, während des Jahres Preiserhöhungen bei unseren
Kunden durchzusetzen“, klagt Raimund Berger von DHL.
In Bedrängnis sind hier vor allem Busunternehmer. Die Ticketpreise gestalten
die Verkehrsverbünde, und die hinken der Entwicklung immer etwas hinterher.
„Wir leiden“, meint Werner Rader von Dr. Richard deshalb schlicht.
Michael Röck, Chef der Denzel Mobility Car Sharing meint: „Der Spritpreis
ist bei uns in den Kilometerkosten integriert. Wir können da nicht ständig
nachbessern.“ Die Taxitarife sind überhaupt seit zwei Jahren gleich. „Die
Politik muss handeln“, so Taxiverband-Obmann Karl Ramharter, „viele
Taxi-Unternehmen wissen nicht mehr, wie sie über die Runden kommen sollen.“