Geld

Kreditkarten: Praktisch, aber oft teuer

Teilen

Geld abheben mit der Kreditkarte kann in Nicht-Euro-Ländern teuer werden. Das zeigt ein Test der Arbeiterkammer bei American Express, Card Complete, Diners Club und Pay Life.

Wer mit der Kreditkarte im Euro-Raum einkauft, hat keine Spesen. Im Nicht-Euro-Raum muss man aber mit Spesen von einen (Diners Club, Card Complete, Pay Life) bis zwei Prozent (American Express) rechnen. Vor allem das Geldabheben mit PIN-Code am Geldautomaten kommt teuer: In Österreich und in Euro-Ländern machen die Spesen drei Prozent oder mindestens 2,50 (American Express) bis vier Euro (Diners Club) aus. Wer in Nicht-Euro-Ländern Geld abhebt, zahlt zu den drei Prozent und Mindestspesen noch extra Manipulationsgebühren von einen (Diners Club, Card Complete, Pay Life) bis zwei Prozent (American Express). Wer seine Karte verliert und sperren lässt, muss mit Kosten von null (American Express) bis zu 40 Euro (Card Complete) kalkulieren.

Unklare Devisenkursverrechnung
Kritik übt AK-Konsumentenschützerin Michaela Kollmann vor allem an der unklaren Devisenkursverrechnung. Seit 1999 gibt es keine einheitliche Kursbildung mehr - Banken und Kreditkartenfirmen bilden die Kurse selbstständig. "Das ist für Konsumenten nicht nachvollziehbar", sagt Kollmann, "oft ist der Kurs nicht einmal auf der Abrechnung angegeben. Zudem erfolgt die Umrechnung erst zu dem Kurs, an dem der Umsatz vom Vertragshändler (etwa einem Restaurant) bei der Kreditkartenfirma zur Verrechnung eintrifft. "Ein Schnäppchen kann so letztlich teuer werden", sagt Kollmann.

Pay Life und Card Complete bieten auch Prepaid-Karten an, für deren Aufladen Spesen bis zu 1,5 Prozent (Card Complete/Electronprepaid) des Ladebetrages verrechnet werden, wobei es manchmal Mindest-Aufladesummen gibt. Die Kartengebühr ist dafür niedrig oder entfällt überhaupt. Bei den Prepaid-Karten ist die Devisenkursverrechnung aber genauso undurchsichtig wie bei den Kreditkarten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.