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KTM in schweren Turbulenzen

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Dass es mit der fälligen Anleihe Probleme geben könnte, weist KTM-Chef Pierer zurück. Aber die Situation des Unternehmens ist äußerst angespannt.

Dass der oberösterreichische Motorradhersteller KTM in der Krise arg strauchelt, ist kein Geheimnis. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs (September 08 bis Februar 09) brach das Ergebnis nach Steuern auf minus 44,5 Mio. Euro ein. Der Umsatz ging um 22,6% auf knapp 223 Mio. Euro zurück, der Fahrzeugabsatz um rund ein Drittel auf 32.034 Stück.

„Sehr angespannt“
Die Lage bei KTM sei „sehr angespannt“, erläutert Analyst Roland Pumberger von GSC Research gegenüber ÖSTERREICH. "Die letzten Zahlen waren desaströs. Jedes Quartal 20 Mio. zu verbrennen, wird nicht lange gehen.“ Es sei allerdings der ganzen Branche der Markt weggebrochen, KTM sei da immer noch ganz gut positioniert – auch aufgrund der Beteiligung der indischen Bajaj Auto, so Pumberger. Der zweitgrößte indische Motorradhersteller hält 31,72% an KTM.

Anleihe wird fällig
Am 10. Mai wird eine KTM-Anleihe über 90 Mio. Euro fällig. Im Markt kursieren Gerüchte, hier könne es Probleme mit der Rückzahlung bzw. einer Anschlussfinanzierung geben. KTM-Chef Stefan Pierer weist das gegenüber ÖSTERREICH zurück: „Das wird planmäßig erledigt.“

Zu einem Zukunftskonzept für den maroden Autozulieferer Polytec, an dem Pierer rund 20 % hält, will der KTM-Chef keinen Kommentar abgeben. Dem Vernehmen nach will Pierer sich aus der Polytec zurückziehen, dafür aber die deutsche Peguform übernehmen, die Polytec 2008 gekauft hatte. Mit Peguform würde sich Pierer eine Firma an Bord holen, die mehr als doppelt so groß wie die Polytec ist.

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