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Lotterien setzen aufs Internet

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Im Vorjahr spielten die Österreichischen Lotterien ein Viertel weniger Gewinn ein. Zum Umsatz trug Win2day mit 808 Mio. Euro 39 Prozent bei.

Trotz „schwieriger Rahmenbedingungen“ konnten die Österreichischen Lotterien im Vorjahr ihren Umsatz um 1,2 Prozent auf 2,07 Milliarden Euro steigern. „Wir müssen uns zwar als Monopol beschimpfen lassen“, sagte Generaldirektor Kar Stoss bei der Präsentation der Lotterien-Bilanz 2007. Trotzdem wachse die Konkurrenz: mit dem „Kleinen Glücksspiel“ in einigen Bundesländern sowie im Internet – obwohl das Spielen von Inländern auf ausländischen Plattformen illegal sei, wie Stoss betonte.

Cash-Cow Internet
Den Löwenanteil zum Umsatz 2007 trug mit 39 Prozent die Online-Plattform Win2day bei. Hier wurden 808 Mio. Euro umgesetzt, ein Plus von 4,7% gegenüber 2006. Den stärksten Zuwachs gab es mit 33,2 % bei den Video Lotterien Terminals (winwin). Die neun Standorte setzten 223 Mio. Euro um.

Beim Gewinn spielten die Lotterien 2007 weniger ein als 2006. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ging um 27 % auf 30,1 Mio. Euro zurück, der Jahresüberschuss sank um ein Viertel auf 24,8 Mio. Euro. Vorstandsdirektorin Bettina Glatz-Kremsner begründete das mit zunehmender Verschiebung zu den elektronischen Lotterien, wo die Ausschüttungen höher sind.Dem Finanzminister zahlten die Lotterien 2007 348,7 Mio. Euro Steuern.

Poker-Boom
Für 2008 hofft Stoss auf eine neuerliche Umsatzsteigerung. Das erste Quartal brachte bereits ein Plus von 9,2 Prozent auf 556,4 Mio. Euro (davon rund 210 Mio. im Internet). Ein großer Erfolg sei der Anfang Februar eröffnete Online-Pokerroom, so Stoss. Seither habe man 25.000 Neuregis­trierungen. „Pro Woche pokern bei uns rund 10.000 Spieler online, der Höhepunkt waren 3.700 gleichzeitig an etwa 400 Tischen.“

Überlegt wird, mit den Lotterien ins Ausland zu expandieren, etwa nach Argentinien. Und Synergien zwischen den Konzernbereichen Lotterien und Casinos werden ausgebaut.

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