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Magna will Opel-Produktion in Aspern

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Paukenschlag im Opel-Magna-Deal: Die Motoren sollen in Wien produziert werden.

Gelingt dem austrokanadischen Auotzulieferer Magna der Einstieg bei Opel, dann ist das Motoren- und Getriebewerk "GM Powertrain" in Wien Aspern zusätzlich abgesichert. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) plant Magna die Getriebeproduktion vom deutschen Bochum nach Österreich zu verlagern.

Kein Kommentar bislang
Dies gehe aus einem Schreiben des deutschen Wirtschaftsministeriums an den Haushaltsauschuss des Bundestages hervor, heißt es in dem Bericht. GM Powertrain wollte den Bericht nicht kommentieren, in der Opel-Zentrale war kein Zuständiger kurzfristig erreichbar.

In Bochum sind 5.000 Mitarbeiter beschäftigt, sie sollen künftig im Zweischichtbetrieb sämtliche Zafira-Modelle produzieren. Im Getriebebereich arbeiten 3.600 der 25.000 Opel-Beschäftigten in Deutschland. In ganz Europa plant Magna bei der GM-Tochter Opel den Abbau von 9.500 der insgesamt 55.000 Arbeitsplätze. Indem Überkapazitäten reduziert werden, soll die Auslastung der 14 Fabriken in Europa von 56 auf 96 Prozent steigen.

Dreischichtbetrieb
Im Stammwerk im hessischen Rüsselsheim, wo 16.000 Beschäftigte arbeiten, wird ein Dreischichtbetrieb und eine Steigerung von 160.000 auf 250.000 Einheiten geplant. Hier geht es um die Mittelklasse-Limousine Insignia und die neue Variante des Modells Astra. Doch auch in Rüsselsheim soll die Getriebeproduktion aufgegeben werden. Magna plant die Verlagerung nach Szentgotthart in Ungarn. In Kaiserslautern, wo rund 3.300 Beschäftigte für Opel arbeiten, soll sowohl die Komponenten- als auch die Motorfertigung - mit Ausnahme des Motors L850 - fortgeführt werden. Noch nicht entschieden ist, ob die Vorfertigung von Komponenten für das Modell Corsa aus dem spanischen Zaragoza nach Kaiserslautern geholt wird. Im thüringischen Eisenach, wo Opel 1.700 Mitarbeiter beschäftigt, ist ein Dreischichtbetrieb mit einer Kapazität von jährlich 183.000 Einheiten geplant, schreibt die FAZ. Hergestellt werden dort der dreitürige Corsa und der fünftürige Corsa.

Unterdessen reist Magna-Chef Siegfried Wolf in einer Gruppe um den SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier nach Russland. Das wurde aus Konzernkreisen bestätigt. Magna plant mit dem russischen Hersteller GAZ als industriellem Partner sowie dem einstigen Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) und Opel einen Verbund aus fünf Werken in Russland mit einer Kapazität von 700.000 Fahrzeugen im Jahr, darunter ein neuer Kleinwagen. Magna strebt zudem nach den Rechten für die GM-Marke Chevrolet in Russland. Unter anderem durch Wachstum in Russland soll Opel von 2011 an wieder Gewinn erzielen.

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