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Mautner Markhof AG in finanziellen Problemen

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Der Konzern benötigt angeblich einen radikalen Schuldennachlass, den Gläubigern wird ein "außergerichtlicher Ausgleich" angeboten.

Die Mautner Markhof AG (MMAG) um Manfred und Theodor Mautner Markhof steckt anscheinend in massiven finanziellen Schwierigkeiten, berichtet das "WirtschaftsBlatt" in seiner am Montag, erscheinenden Ausgabe laut Vorausmeldung: Die Holding und Strategiegesellschaft, in der die Beteiligungen in der Sparte "Lebensmitteldienstleistungen" und im Immobiliensektor gebündelt sind, benötige einen radikalen Schuldennachlass.

"Uns liegt ein Schreiben vor, in dem den Gläubigern ein 'außergerichtlicher Ausgleich' angeboten wird", so der Gläubigerschutzverband KSV 1870. Der Brief sei erst kürzlich vom MMAG-Anwalt verschickt worden. Darin soll den Gläubigern angeboten werden, dass Beträge bis zu 1.500 Euro ebenso zur Gänze befriedigt werden wie die Gehaltsforderungen und die Forderungen der öffentlichen Hand. Alle anderen Gläubiger sollen mit einer Quote von 20 Prozent abgefunden werden. Die Gläubiger werden aufgefordert, bis 21. November Stellung zu nehmen, ob sie den Vorschlag annehmen oder nicht.

Ob das Angebot günstig sei, könne man nicht beurteilen, da die entsprechenden Unterlagen nicht vorliegen, so der KSV. Dem Vernehmen nach sollen die Verbindlichkeiten zumindest im zweistelligen Millionenbereich liegen. Es hat halt einfach nicht funktioniert, es gibt viele Gründe, warum es dazu gekommen ist", heißt es aus dem Unternehmensumfeld. "Die Umsätze sind nicht so eingetreten wie man sie erwartet hat."

Es sei auch "eine ganze Reihe Banken betroffen", mit ihnen würden derzeit Gespräche geführt. Die Banken seien aber zum Teil besichert. Ziel sei es, das Unternehmen "still zu liquidieren". Die MMAG hat laut Bilanzlagebericht 2006 in der MatMar SE eine 100-Prozent-Tochter, die Handelsfirmen in Österreich, Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei aufgebaut hat. Vor rund zwei Jahren wurde die Gabelbissenfirma Spak gekauft und laut Tageszeitung "Kurier" kürzlich verkauft. Die Firmen Ozean, Joined Seafood und die Buszesz-Gruppe wurden übernommen, aber zum Teil aus der Gruppe ausgelagert. 2006 betrugen die Verbindlichkeiten fast 30 Millionen Euro.

Das ursprüngliche Familienunternehmen Mautner Markhof wurde 2001 an die deutsche Develey Senf und Feinkost verkauft.

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