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Milliardenverluste bei Schweizer UBS

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Die UBS präsentiert das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Das kostet 2.000 Stellen. Boni werden dennoch ausbezahlt.

Die Schweizer Großbank UBS hat am Dienstag das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte präsentiert. 19,7 Mrd. Franken (13,1 Mrd. Euro) Verlust hat die einst stolze UBS 2008 eingefahren, 8,1 Mrd. Franken allein in den letzten drei Monaten des Jahres. Grund für das miserable Resultat war hauptsächlich ein katastrophales Ergebnis des Investment-Bankings. In diesem Geschäft mussten im vergangenen Jahr fast 33,7 Mrd. Franken abgeschrieben werden.

Kunden zogen Geld ab
Doch auch die anderen Geschäftsbereiche der UBS wurden von der Finanzkrise und dem verlorenen Vertrauen in die Großbank erschüttert: Im vierten Quartal zogen die Kunden Gelder in Höhe von 85,8 Mrd. Franken ab. Für 2009 sieht Rohner allerdings bereits Licht am Ende des Tunnels.

Laut Konzernchef Marcel Rohner soll die wegen der Finanzkrise angeschlagene Großbank aber bereits 2009 wieder Gewinne schreiben. Dazu soll eine neue Struktur beitragen.

Milliarden-Verlust aus Risikopapieren
Dank der Auslagerung fauler und illiquider Papiere an den Fonds der Schweizerischen Nationalbank (SNB) konnten die Risikopositionen markant reduziert können. Dennoch meldete UBS für das vierte Quartal einen Verlust von 3,7 Mrd. Franken aus den bei der Bank verbliebenen Risikopapieren.

Neue Unternehmensstruktur
Um sich an die neuen Marktbedingungen anzupassen verändert sich die UBS auch strukturell. So wird per sofort das Vermögensverwaltungsgeschäft in den USA vom übrigen Geschäft mit privaten Kunden und von den Tätigkeiten auf dem Schweizer Markt getrennt. Im neu geschaffenen Bereich Wealth Management & Swiss Bank werden alle Vermögensverwaltungstätigkeiten außerhalb von Nord- und Lateinamerika sowie das Schweizer Privat- und Firmenkundengeschäft zusammengefasst.

Ein Verkauf des US-Geschäfts steht trotz der organisatorischen Neugliederung aber nicht zur Diskussion. Die US-Vermögensverwaltung bleibe integraler Bestandteil der Konzernstrategie, sagte Rohner. Auch das Investment-Banking soll ein Kerngeschäft der UBS bleiben.

Stellenabbau beim Investmentbanking
Allerdings muss das Investment-Banking weiter Federn lassen. Zusätzlich zur den bisher angekündigten Stellenreduktionen soll die Zahl der Arbeitsplätze erneut um 2.000 gesenkt werden. Nach dem neuen Abbau soll es beim Investment-Banking der UBS noch 15.000 Stellen geben. Ende 2007 waren es noch fast 22.000 Stellen. 2009 sollen zudem der Umfang der Bilanz, also der Fremdkapitalanteil, und das Gesamtrisiko beim Investment-Banking weiter reduziert werden.

Insgesamt darf die UBS ihren Angestellten variable Lohnvergütungen in der Höhe von 2,2 Mrd. Franken auszahlen. Boni in dieser Höhe hat die Eigenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) nach eigenen Angaben gutgeheißen. Die frei zuteilbaren Boni kommen laut Finma mehrheitlich Angestellten der mittleren und unteren Hierarchiestufen zu Gute. Das Top-Management und der Verwaltungsrat verzichten laut früheren Angaben auf Boni für das Jahr 2008.

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