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Mobilfunker Freenet und Debitel fusionieren

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Die Telekom-Unternehmen Freenet und Debitel schließen sich zum drittgrößten Mobilfunkanbieter Deutschlands zusammen.

Die Übernahme von Debitel sei ein "Meilenstein" in der Geschichte von Freenet und werde innerhalb von zwei bis drei Monaten abgeschlossen, sagte Freenet-Chef Eckhard Spoerr am Montag in Hamburg. Das kombinierte Unternehmen hat einen Umsatz von knapp fünf Mrd. Euro und rund 19 Mio. Kunden. Offen bleibt, ob die Freenet-Großaktionäre United Internet und Drillisch ihren Widerstand gegen die Übernahme aufrechterhalten werden.

Transaktion war nicht unumstritten
Begleitet von neuerlichem Störfeuer der beiden Konkurrenten hatte der Aufsichtsrat von Freenet in der Nacht zum Montag den Kauf der Debitel AG vom Finanzinvestor Permira abgesegnet. Die Transaktion hat einen Wert von 1,63 Mrd. Euro, der sich zum Großteil aus den Schulden der Stuttgarter Debitel-Gruppe zusammensetzt. Permira soll im Gegenzug eine Beteiligung von 25 Prozent an Freenet erhalten und wird damit größter Einzelaktionär vor United Internet und Drillisch, die ihrerseits eine Übernahme von Freenet geplant haben. Die Kartellbehörden müssen dem Kauf von Debitel noch zustimmen. "Ich erwarte, dass dies in den kommenden vier Wochen geschieht", sagte Spoerr.

Breitbandabteilung wird verkauft
Das Unternehmen will sich nun von seinem Breitbandgeschäft trennen, um die Schulden von über einer Milliarde Euro abzubauen. Dazu würden derzeit die Optionen geprüft, sagte Spoerr. Als mögliche Bieter gelten United Internet, Versatel und Telefonica. Den Wert schätzte Spoerr auf rund 400 Mio. Euro. Nach dem Schuldenabbau hält der Manager weitere Zukäufe für denkbar: "Ich kann mir vorstellen, dass wir zu einem späteren Zeitpunkt mit Drillisch darüber verhandeln könnten", sagte er. Die Absenkung der Schulden habe aber Vorrang.

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