10. Mai 2008 09:39
Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi treibt eine nationale Lösung
für die Rettung der hoch verschuldeten Fluglinie Alitalia voran. Der von
Berlusconi mit der Angelegenheit betraute Berater Bruno Ermolli forderte von
Alitalia am Freitag schriftlich aktuelle Zahlen und Informationen. Diese
sollten nach Angaben Ermollis potenziellen Investoren vorgelegt werden, die
Interesse daran hätten, der nationalen Fluglinie einen Neustart zu
ermöglichen. Alitalia bestätigte den Eingang des Schreibens. Um welche
Investoren es sich handelt, wurde nicht bekannt.
1 Mio. Verlust täglich
Berlusconi hatte im vergangenen Monat
angekündigt, dass eine italienische Firmengruppe gemeinsam mit Banken und
Fluglinien nach einer Buchprüfung bei Alitalia ein Gebot machen werde.
Alitalia fliegt täglich einen Verlust von einer Million Euro ein und bekam
dieses Monat bereits einen Überbrückungskredit über 300 Millionen Euro von
der Regierung unter Berlusconis Vorgänger Romano Prodi. Mit dem Darlehen
kann die Airline ihren Flugbetrieb zunächst aufrechterhalten. Das
italienische Kabinett hatte den Kredit im April bewilligt, um nach dem
Rückzug des Übernahmeangebots von Air France-KLM das Überleben der
verlustträchtigen Airline während der Suche nach einer Alternativlösung zu
sichern.
Italien will seinen Anteil von 49,9 Prozent an Alitalia verkaufen. Ein
Geschäft scheiterte aber bisher vor allem wegen des Widerstands der
Gewerkschaften.