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OECD drängt Island zur Euro-Einführung

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Reykjavik soll laut Bericht auch Bankwesen abspecken und Steuern erhöhen.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Island nahegelegt, den Euro so rasch wie möglich als Landeswährung einzuführen und weitere Reformen des Finanzsystems gefordert. In ihrem am Mittwoch veröffentlichten Länderbericht mahnt die OECD Island dazu, eine strengere Kontrolle des Finanzwesens zu etablieren sowie das Bankensystem der 320.000 Einwohner zählenden Inseln abzuspecken.

Empfehlungen
Weiters empfiehlt die Organisation der Regierung in Reykjavik, die Steuern zu erhöhen, um mit dem Erlös die Staatsschulden zu verringern. Die OECD nennt als Voraussetzung für die Einführung des Euro ausdrücklich den vorherigen Beitritt Islands zur Europäischen Union.

Euro statt Krone
In den vergangenen Monaten und Jahren hatte es in Island immer wieder Stimmen gegeben, die eine Einführung des Euro notfalls auch ohne EU-Beitritt befürworteten. Nach Ansicht von Wirtschaftsexperten ist die isländische Krone nach dem Finanzcrash vom vergangenen Jahr als internationale Währung unwiderruflich zerstört.

Durch die erzwungene Rettung der isländischen Banken hat sich die Nordatlantikinsel um ein vielfaches ihres Bruttoinlandsprodukts verschuldet. Neben der Rückzahlung internationaler Kredite in Milliardenhöhe Euro muss Island in den kommenden 15 Jahren auch noch Großbritannien und die Niederlande für ihr Einspringen bei der Sicherung geplatzter isländischer Konten entschädigen. Island stellte im Juli offiziell den Antrag für den Beitritt zur Europäischen Union.

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