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ÖGB und AK fordern Rettung der Betriebspensionen

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Durch die Finanzkrise sind die Zusatzpensionen stark geschrumpft. Die Arbeitnehmervertreter wollen jetzt garantierte Mindestzinsen.

Gewerkschaft und Arbeiterkammer fordern eine garantierte Mindestverzinsung bei Betriebspensionen. Auf diese zweite Säule der Altersvorsorge könne man sich sonst nicht verlassen, wie die Finanzkrise gezeigt habe, lautet das Argument. Fallende Aktienkurse würden geringere Zusatzpensionen bedeuten.

Zusatzpensionen schrumpfen
Laut Bernhard Achitz, Leitender Sekretär im ÖGB, hat allein in den ersten drei Quartalen 2008 das veranlagte Vermögen bei den Pensionskassen acht Prozent an Wert verloren. Riesige Renditen seien den Menschen vorgegaukelt worden, jetzt seien sie mit schrumpfenden Auszahlungen konfrontiert, so Achitz. Um die drohenden Pensionskürzungen zu verhindern, brauche es eine garantierte Mindestverzinsung. Diese sei 2003 de facto abgeschafft worden, kritisiert Achitz.

"Desaströse Auswirkungen"
Auch in der Gewerkschaft der Privatangestellten sieht man durch die Finanzmarktkrise die "kapitalgedeckten Pensionssysteme kollabieren". Die Bundesgeschäftsführerin der GPA-djp, Dwora Stein, macht sich auch für eine rückwirkend garantierte Mindestverzinsung stark. Die Abhängigkeit der Alterssicherung von den Kapitalmärkten habe für die Menschen "desaströse Auswirkungen", so Stein.

Minus 15% zu erwarten
Für eine rückwirkende Wiedereinführung der Mindestgarantie bei Betriebspensionen plädiert auch Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel. Sonst würden die "Arbeitnehmer durch die Finger schauen". Schwarz-Blau habe dieses "Sicherheitsnetz" abgeschafft. "Nachdem viele bereits in der Vergangenheit Pensionskürzungen erlitten haben, müssen sie im nächsten Jahr mit Kürzungen um 15 Prozent rechnen", so Tumpel.

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