Geld

Österreicher bringt Credit Suisse in Bedrängnis

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Die Firma "Level One" war zu fast 100 Prozent fremdkapitalfinanziert. Die Pleite des Unternehmens bringt der renomierten Bank Probleme.

Die Pleite der Immobilienfirma Level One des Österreichers Cevdet Caner bringt die ohnehin krisengeschüttelte Credit Suisse in zusätzlich Probleme. Der 35-jährige hat mit Hilfe der Schweizer Großbank ein Immobilienimperium aufgebaut ohne selbst über nennenswertes Eigenkapital zu verfügen, so die Neue Züricher Zeitung (NZZ) am Sonntag.

Fast 100 Prozent fremdkapitalfinanziert
Der ehemalige Vorsitzende der sozialistischen Jugend Linz hat mittlerweile 1,5 Mrd. Euro Schulden angehäuft, sagt Insolvenzverwalter Rolf Rattunde. Die Credit Suisse ist die Hauptgläubigerin des Plattenbau-Imperiums. Caner begann den Aufbau seinen Immobilienreichs in Ostdeutschland im Jahr 2005. Innerhalb von nur drei Jahren stieg er mit 28.000 Wohneinheiten zu einem der größten Immobilienbesitzer auf. Level One war nach Angaben des Insolvenzverwalters "zu fast 100 Prozent fremdkapitalfinanziert".

Die Credit Suisse genehmigte Darlehen über 1,3 Mrd. Euro. Davon hält die Grossbank noch 300 Mio. Euro, nachdem ein großer Teil des Kreditportfolios verbrieft und an Investoren verkauft wurde. Weitere Gläubiger sind die Bank JP Morgan, die Royal Bank of Scotland und britische Firmen, die Anleger vertreten.

Schnelles Wachstum
Das Geschäftsmodell Caners schien am Anfang zu funktionieren, die Organisation der Verwaltung hielt aber mit dem schnellen Wachstum nicht Schritt. So wurde der 2007 geplante Börsengang, den ebenfalls die Credit Suisse begleitete, aufgeschoben. Den zweiten Anlauf stoppte dann die Subprime-Krise. Zudem wurde bekannt, dass Handwerkerrechnungen offenblieben, was die Konflikte mit den Gläubigerbanken verschärfte.

Insolvenzverfahren
In den vergangenen Wochen haben 50 Objektgesellschaften beim Gericht Berlin Charlottenburg Insolvenzanträge gestellt, weitere dürften nächste Woche folgen. Die rund 200 Gesellschaften im Level-One-Imperium sind Eigentümer einzelner Immobilien, gehören aber wiederum Zwischenholdings in Jersey. Über das Vermögen der Dach-Holding in London, die Gesellschafterin der Zwischenholdings ist, wurde letzten September ein Insolvenzverfahren eröffnet.

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