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Österreicher wird Opel-Chef

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Herbert Demel soll das Ruder bei NewOpel übernehmen.

Im Ringen um die Rettung von Opel ist am Dienstag wieder einmal Tag der Entscheidung. In Detroit kommt der Aufsichtsrat von Alteigentümer General Motors (GM) zusammen und wird erneut über den geplanten Verkauf von Opel an Magna beraten.

Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, GM wolle den deutschen Autobauer doch behalten und selbst sanieren. In der Tat soll es im Führungsgremium des US-Konzerns Stimmen geben, die das befürworten. GM-Boss Fritz Henderson betonte jedoch in den letzten Tagen, man halte am Deal mit Magna fest.

EU wartet noch auf Erklärung
Handeln muss GM noch gegenüber der EU. Die Brüsseler Kommission fordert eine schriftliche Bestätigung, dass im Zusammenhang mit den von Deutschland in Aussicht gestellten 4,5 Mrd. Euro Staatshilfen kein politischer Druck zugunsten Magnas ausgeübt wurde. Gibt GM diese Erklärung ab, könnte der Opel-Übernahmevertrag in den nächsten Tagen unterschrieben werden.

Führen sollen NewOpel, wie von ÖSTERREICH bereits berichtet, dem Vernehmen nach Herbert Demel als Holding-Boss und Manfred Eibeck als operativer Chef. Beide waren an der Seite von Magna-Chef Siegfried Wolf maßgeblich in die Verhandlung des Deals eingebunden.

Da der Opel-Aufsichtsratsvorsitzende Carl-Peter Forster einem Zeitungsbericht der "Hannoversche Allgemeine Zeitung" zufolge nicht Chef des deutschen Autobauers werden will, sind die Chancen für Demel weiter gestiegen.

Strikte Trennung
Herbert Demel (56) ist derzeit Chef von Magna Powertrain. Er hat lange für den VW-Konzern gearbeitet (u.a. als Audi-Boss) und war auch schon Fiat-Chef. Der gebürtige Deutsche Manfred Eibeck (49), aktuell Vize-Chef von Magna Europa, hat von 1985 bis 2002 bereits bei Opel gearbeitet – kennt das Unternehmen also bestens.

Gerüchten zufolge könnte Wolf den Aufsichtsratsvorsitz bei NewOpel übernehmen. Fix ist in jedem Fall, dass der Zulieferer Magna und der Hersteller NewOpel organisatorisch und personell strikt getrennt werden.

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