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OMV baut für 1,5 Mrd. 3 Gaskraftwerke

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Die Werke entstehen in Rumänien, der Türkei und Bayern. Zusammen erzeugen die Anlagen etwa ein Viertel des österreichischen Stromverbrauchs.

Der OMV-Konzern wird in den nächsten Jahren 1,5 Mrd. Euro in den Bau von drei Gas-Großkraftwerken in Rumänien, der Türkei und Deutschland investieren. Die Anlagen sollen jährlich 15.000 GWh Elektrizität erzeugen, das ist der Bedarf von 3,5 Mio. Haushalten bzw. ein Viertel des Stromverbrauchs von Österreich. Großteils soll der Strom am Markt abgesetzt, teils aber auch selbst genutzt werden: Zwei der Standorte liegen nahe von OMV-Raffinerien. Als erstes soll Brazi in Rumänien im Herbst 2011 ans Netz gehen, als letztes 2013 Haiming bei Burghausen. Weitere Kraftwerke sind möglich, sagt Martin Thomas, Managing Director von OMV Power International.

OMV-Verbund
Mit dem Verbund wird dabei nicht kooperiert, man setzt auf selbst erworbenes bzw. über die Jahre zugekauftes Know-how. Die seinerzeit angedachte "große Kooperation" OMV-Verbund gebe es zwar nicht, "wir schließen aber mögliche gemeinsame Projekte in der Zukunft nicht aus", so OMV-Gas&Power-Vorstand Werner Auli. 2006 war eine Ehe an politischen Widerständen gescheitert.

Rumänien
Beim Kraftwerk Brazi in Rumänien mit 5.000 GWh jährlich, das rund 535 Mio. Euro kosten soll, ist eine Nutzung des Stroms auch in der benachbarten Raffinerie Petrobrazi geplant, der Rest an Elektrizität soll verkauft werden. Das Werk kann immerhin 8 bis 10 Prozent des Strombedarfs von Rumänien decken. Der Baubeginn ist bereits erfolgt.

Türkei
In der Türkei soll bis 2011/12 in Samsun direkt am Schwarzen Meer, nahe des Blue-Stream-Gasterminals, für rund 500 Mio. Euro ebenfalls ein Gas-Kombikraftwerk mit 870 MW netto verwirklicht werden. Als "First Mover" in dem Land werde man gerade rechtzeitig zum erwarteten Strom-Engpass ab 2011 fertig.

Premiere für OMV
Für die OMV sind die eigenen Gaskraftwerke eine Premiere. In Europa bestehe mittelfristig ein starker Erneuerungsbedarf des Kraftwerks-Parks - etwa zwei Fünftel davon entfallen laut früheren Prognosen der EU-Kommission auf den Ersatz bestehender Anlagen, drei Fünftel aber auf einen zusätzlichen Strombedarf. "Da haben wir mit einer Reihe von Gas-Kraftwerken Platz, hier mitzumischen", ist Thomas überzeugt.

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