01. April 2008 16:01
Der weltweit zweitgrößte PC-Hersteller Dell drückt beim Konzernumbau aufs
Tempo und will binnen drei Jahren Einsparungen von 3 Mrd. Dollar (1,9 Mrd.
Euro) erzielen. Mindestens 8.800 Stellen sollen dazu wie geplant abgebaut
werden.
Die Computerfertigung in Austin (Texas) werde geschlossen, teilte Dell am
Montagabend am Firmensitz in Round Rock (Texas) mit. Die Finanzierungssparte
stehe auf dem Prüfstand und könnte verkauft werden.
Die Kosten sollen über alle Bereiche hinweg sinken - vom Design über die
Produktion und Logistik bis zum Materialeinkauf, teilte Dell mit. In den
vergangenen neun Monaten hatte der Konzern bereits 3.200 Stellen gestrichen.
Insgesamt sind rund zehn Prozent der Belegschaft betroffen.
Aktie verlor fast 20 Prozent in enem Jahr
Firmengründer Dell war
Anfang 2007 wegen der Krise in den Chefsessel des Konzerns zurückgekehrt. Er
hatte eine Trendwende binnen 18 Monaten versprochen. Die Aktie verlor
seither fast 20 Prozent auf zuletzt 19,92 Dollar.
Der teure Konzernumbau drückt bereits seit einiger Zeit kräftig auf den
Gewinn. Im Ende Jänner abgelaufenen Schlussquartal des Geschäftsjahres
2007/2008 sank der Überschuss um 6 Prozent auf 679 Mio. Dollar. Der Umsatz
dagegen stieg um 10 Prozent auf rund 16 Mrd. Dollar.
Lahme Konjunktur
Die Kosten vor allem für den Stellenabbau
würden das Ergebnis vorerst weiter belasten, hatte Dell zuletzt angekündigt.
Der Konzern befürchtet wegen der schwachen Konjunktur zudem geringere
Ausgaben seiner Kunden. Der langjährige Branchenführer Dell hatte seine
Spitzenposition 2006 an den US-Konkurrenten Hewlett-Packard verloren.