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Rekord bei Arbeitslosigkeit in den USA

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Die Zahl der Beschäftigungslosen hat den höchsten Stand seit 26 Jahren erreicht. Insgesamt sind gut 15 Millionen Amerikaner ohne Job.

Die rasant steigende Arbeitslosigkeit bedroht die wirtschaftliche Erholung in den USA. Im September beschleunigte sich der Stellenabbau überraschend und trieb die Arbeitslosenquote auf den höchsten Stand seit mehr als 26 Jahren. Die Notenbank Federal Reserve befürchtet auch in den kommenden Jahren eine erhöhte Erwerbslosigkeit. Das dürfte die wichtigste Konjunkturstütze bremsen: den privaten Konsum.

Die aktuellen Zahlen aus Österreich hier.

Bei fast 10 Prozent
Die Arbeitslosenquote kletterte auf 9,8 Prozent von 9,7 Prozent im Vormonat. Ein höherer Wert war zuletzt im Juni 1983 mit 10,1 Prozent gemeldet worden. Im September fielen insgesamt 263.000 Jobs weg. Analysten hatten lediglich ein Minus von 180.000 erwartet. Im August war der Stellenabbau mit 201.000 noch deutlich milder ausgefallen.

Alle sparen
Experten zeigten sich geschockt. "Das sieht sehr hässlich aus", sagte der Direktor von FX Research, Boris Schlossberg. "Das ist ein konjunktureller Rückschlag", haderte LBBW-Experte Rainer Schwab. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der wachsenden Sorge vor einem Jobverlust dürften viele Verbraucher ihre Ausgaben einschränken. Diese stehen für mehr als zwei Drittel der gesamten US-Wirtschaftsleistung. Auch die Löhne und Gehälter stagnieren: Die Stundenlöhne legten mit 0,1 Prozent nur minimal zu.

7,6 Mio. Jobs weg
Seit Ausbruch der Rezession in den USA Ende 2007 sind der Krise bereits 7,6 Millionen Arbeitsplätze zum Opfer gefallen. Insgesamt sind damit 15,1 Millionen Amerikaner ohne Job. Die Arbeitslosigkeit werde noch viele Jahre erhöht bleiben, sagte der Fed-Gouverneur von Boston, Eric Rosengren: "Ich erwarte deshalb nur eine langsame Erholung". Die Internationale Währungsfonds sagt für 2009 einen Einbruch des Bruttoinlandsproduktes von 2,7 Prozent voraus, dem 2010 ein Wachstum von 1,5 Prozent folgen werde.

IWF-Prognose für die Weltwirtschaft hier.

Im Dienstleistungssektor wurden im September 147.000 Jobs gestrichen. In der Industrie fielen 51.000 Arbeitsplätze weg. Die Zahl der Staatsbediensteten sank um 53.000. Neue Stellen entstanden dagegen im Gesundheits- und Bildungssektor.

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