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Schwere Korruptionsvorwürfe gegen Samsung-Chef

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Die Schmiergeldkasse war 125 Mrd Euro schwer, 1.200 Konten wurden für Steuerbetrug genutzt: Jetzt wurde Samsung-Chef Lee angeklagt.

Im Zuge von Ermittlungen zu Korruptionsvorwürfen bei der südkoreanischen Samsung-Gruppe hat die Staatsanwaltschaft den Konzernchef der Steuerhinterziehung und des Vertrauensbruchs angeklagt. Neben Lee Kun Hee werden neun weitere Top-Manager der Unternehmensgruppe beschuldigt, dessen Aushängeschild der weltgrößte Speicherchip- und Flachbildfernseher Samsung Electronics ist.

1.200 Konten
Lee habe fast 1.200 Konten unter anderen Namen zu Aktientransaktionen genutzt und knapp 113 Mrd. Won (71,7 Mio. Euro) an Steuern hinterzogen, teilte der leitende Ermittler laut dpa am Donnerstag in Seoul mit. Dass der Konzern regelmäßig Beamte bestochen haben soll, habe dagegen nicht nachgewiesen werden können.

Schmiergeldkasse war 125 Mrd Euro schwer
Es handle sich um schwere Verbrechen, weil die Summe der hinterzogenen Steuern und des beiseitegeschafften Geldes astronomisch sei, erklärte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Seoul. Die Ermittlungen hatten im Jänner begonnen. Auslöser waren die Vorwürfe eines Ex-Chefs der Samsung-Rechtsabteilung, wonach Spitzenmanager Geld versteckt und laut Reuters eine Schmiergeldkasse mit umgerechnet über 125 Mrd. Euro geführt haben sollen.

Freispruch für Konzern
Den Konzern sprach die Staatsanwaltschaft von Bestechungsvorwürfen frei. Es habe aber eine Verschwörung innerhalb des Unternehmens gegeben, um Milliarden an Dollar auf Lees Konten zu transferieren und auch dessen Kinder davon profitieren zu lassen. Samsung entschuldigte sich kurz nach Vorlage der Anklage und kündigte Reformen an, um solche Vorfälle künftig zu verhindern.

Fünf Jahre Knast
Lee, einem der mächtigsten Geschäftsmänner in Südkorea, drohen nun fünf Jahre Gefängnis. Experten rechnen jedoch damit, dass Lee einer Haftstrafe entgeht, weil sich die südkoreanischen Richter in ähnlichen Fällen unter Verweis auf einen möglichen Schaden für die Wirtschaft oft relativ nachsichtig mit angeklagten Managern gezeigt hätten.

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