Der maroden Fluglinie ist nun endgültig das Geld ausgegangen. Tausende Kunden sitzen im Ausland fest.
Die slowakisch-österreichische Billigairline SkyEurope gibt auf. Der Restrukturierungstreuhhänder stellte Konkursantrag für die operative Tochter SkyEurope Airlines a.s., wie das Unternehmen in der Nacht auf Dienstag mitteilte. Der Grund dafür sei, dass "keine vorübergehende Überbrückungsfinanzierung zur Aufrechterhaltung des operativen Betriebes abgeschlossen werden konnte". Der Flugbetrieb der seit Juni unter Gläubigerschutz stehenden Airline wurde mit sofortiger Wirkung eingestellt. Tausende Kunden sitzen im Ausland fest.
Alle Flüge gestrichen
Bereits am Montagnachmittag hatte
sich das Aus der Billigairline abgezeichnet. Nach Wien hatte auch der
Flughafen Prag einen Abfertigungsstopp für Dienstag angekündigt, sollten die
offenen Forderungen nicht sofort beglichen werden. Am Abend hatte es dann
geheißen, dass auch alle Flüge ab Bratislava gestrichen würden.
Der Flughafen Wien hatte bereits Mitte August die SkyEurope-Abfertigung wegen offener Rechnungen gestoppt. Die Airline hatte die Passagiere daraufhin mit Bussen nach Bratislava gebracht und die Flüge von dort gestartet.
Kein Fortbetrieb möglich
Die Fluglinie erklärte das Aus
damit, dass der Versuch, eine Überbrückungsfinanzierung zu erhalten, im
letzten Moment gescheitert sei. Daraufhin habe der für das
Gläubigerschutzverfahren zuständige Treuhänder festgestellt, dass der
Fortbetrieb nicht mehr möglich sei. Dies sei nach den "letzten
Lieferantenaktionen, zurückgehenden Buchungen und Umsatzeinbrüchen"
klar geworden. SkyEurope bedauere die daraus entstehenden Unannehmlichkeiten
für die Reisenden, sagte Unternehmenssprecher Ronald Schranz. Um Passagiere,
die auf ihren Abflug warteten, werde man sich kümmern und sie soweit wie
möglich informieren.
Tausende Menschen sitzen fest
Der Sprecher räumte allerdings
ein, dass SkyEurope-Kunden, die sich bereits im Ausland befinden, sich
selbst um alternative Rückreisemöglichkeiten kümmern müssen. Genaue Zahlen
konnte er nicht nennen, es handle sich jedoch um "mehrere Tausend"
Menschen.
Im Juni Insolvenz angemeldet
Die seit Jahren unter chronischem
Geldmangel leidende Billigairline hatte im Juni Insolvenz angemeldet und war
seither unter Gläubigerschutz nach slowakischem Recht gestanden. Einer der
Aktionäre von SkyEurope, die in Holland registrierte Focus Equity des
Geschäftsmanns Alon Shklarek, hatte SkyEurope auch schon eine Finanzspitze
bis zu 16,5 Mio. Euro in Aussicht gestellt, allerdings nur für den Fall,
dass das in der Slowakei laufende Sanierungsverfahren erfolgreich
abgeschlossen wird. Zuletzt hatten sogar die Mitarbeiter einer Stundung
ihrer Juli-Gehälter zugestimmt um das Unternehmen vor dem Aus zu bewahren.
Aktie ausgesetzt
Die Aktie von SkyEurope ist nach dem
Konkursantrag vom Handel an der Wiener Börse ausgesetzt. "Von Börsebeginn
bis auf weiteres" werde der Handel mit den Aktien der SkyEurope Holding AG
ausgesetzt, teilte die Wiener Börse Dienstag früh in einer Aussendung mit.
Die Orders werden für erloschen erklärt.