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Skylink: Weiterbau erst im März?

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Bei der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch fiel keine Entscheidung.

Der Weiterbau des neuen Terminal am Flughafen Wien, Skylink, hängt weiter in der Luft. Bei der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch sei keine Entscheidung dazu gefallen, hieß es aus informierten Kreisen. Es wurde jedoch für die zweite Dezemberwoche eine weitere Sitzung des Kontrollorgans angesetzt, bei der dann tatsächlich die Weichen für den Weiterbau gestellt werden sollen. Offiziell hieß es von Flughafen-Seite heute nur: "keine Neuigkeiten". Es habe sich um eine routinemäßige Sitzung gehandelt, bei der unter anderem die Zahlen des 3. Quartals besprochen wurden, die am Donnerstag zur Veröffentlichung anstehen.

Baustopp seit Juni
Der Bau des Skylink war im Juni gestoppt worden, nachdem die Kosten von ursprünglich rund 400 auf fast 900 Mio. Euro zu explodieren drohten. Laut damaligem Plan sollten bis Ende September die Verhandlungen mit den über hundert involvierten Bau- und Beratungsfirmen abgeschlossen sein und die Arbeiten Anfang 2010 wieder aufgenommen werden. Die Inbetriebnahme wurde für Anfang 2012 - statt ursprünglich Mitte 2008 - vorgesehen.

Nach Angaben von Flughafen-Sprecher Peter Kleemann wird nach wie vor an einem Weiterbau "Jänner, Februar 2010" und am Zeitplan festgehalten.

Laut Medienberichten ist noch offen, ob ein Generalunternehmer, ein Generalübernehmer oder ein Totalübernehmer den Auftrag für den Weiterbau des halbfertigen Terminals erhält. Der Unterschied besteht in der Haftungsübernahme gegenüber Sub-Auftragnehmern. Dem "Standard" zufolge gehen die Überlegungen in Richtung Totalübernehmer, der auch das Risiko weiterer Kostensteigerungen tragen müsste. Außerdem soll die Haustechnikfirma Ortner bereits einen Vertrag für den Weiterbau haben.

Baufirmen buhlen um Auftrag
Laut "WirtschaftsBlatt" sind sämtliche große Baufirmen wie Strabag, Alpine und Porr interessiert. "Wir sind nicht der Feind unseres Geschäftes", bestätigt Strabag-Konzernsprecher Christian Ebner. Es hänge auch am Preis. Er geht allerdings davon aus, dass frühestens im März mit den Arbeiten begonnen werden kann, wenn die Suche nach Interessenten Mitte Dezember gestartet wird und wie üblich drei bis dreieinhalb Monate dauert.

Es könnte allerdings noch später werden: Der Flughafen muss als sogenannter "Sektorenauftraggeber" Aufträge ausschreiben, unabhängig davon ob es sich um ein privates oder ein öffentliches Unternehmen handelt. Ab einem gewissen Auftragsvolumen, das beim Skylink nach Expertenmeinung jedenfalls erreicht wird, muss die Ausschreibung europaweit erfolgen.

Die Kostenexplosion bei Skylink hat mittlerweile den Rechnungshof, die Staatsanwaltschaft Korneuburg und die Finanzmarktaufsicht auf den Plan gerufen. Ein Gutachten zur Organhaftung des Gesellschaftsrechtler Waldemar Jud, das ursprünglich vom Flughafen Wien für "im Laufe des Sommers" angekündigt worden war, soll laut "Presse" nun im Dezember kommen.

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