19. November 2009 20:55
In Spanien gelang es kriminellen Hackern vor einigen Tagen in ein
Rechenzentrum einzudringen und dort geschätzte 10
Millionen Kreditkartendaten zu stehlen.
Betroffen sind nach bisherigen Informationen die Anbieter Visa und
Mastercard. In Deutschland wurden deshalb bereits Hunderttausende Karten
getauscht. Auch bei uns soll etwaiger Schaden verhindert werden. Bisher hat
nur die Erste Bank einige Tausend Karten getauscht. Ein mit den Vorgängen
vertrauter Bankinsider schätzt hingegen, dass bis zu 80.000 Karten aus
Österreich in Spanien ausspioniert wurden. Die Schadenssumme in Österreich
soll schon jetzt bis zu 70.000 Euro betragen.
Betrugsbanden agieren auf allen Kontinenten
Beim Hackereinbruch
in Spanien wurden die Informationen gestohlen, die in den Magnetstreifen auf
der Rückseite gespeichert sind. Mit diesen Daten betreiben
Verbrechersyndikate weltweit ihre betrügerischen Geschäfte.
Im Internet bieten kriminelle „Großhändler“ diese Daten um fünf Euro das
Stück wie auf einer Shoppingseite zum Verkauf an, berichtet der deutsche
TV-Sender MDR.
Vor dem Großeinkauf wird zuerst die Karte getestet
Die
Käufer der Daten produzieren dann mit überall erhältlichen
Magnetkarten-Rohlingen Kopien der Karten oder gehen im Netz auf Einkaufstour.
Die Kopien kommen etwa in den USA, Kanada, Australien und Südafrika zum
Einsatz. Dort gibt es niedrigere Sicherheitsstandards als bei uns. Der
Extra-Chip, in Europa üblich, wird nicht gebraucht, es reichen die Daten des
Magnetstreifens. Zuerst machen die Gangster einen Testkauf um einen
Minimalbetrag, um zu checken, ob die Karte nicht doch schon gesperrt ist.
Bei Erfolg folgen Großeinkäufe bis zum Kartenlimit.
Wer jedoch Opfer der Kreditkarten-Mafia wird, muss den Schaden nicht selbst
bezahlen. Wichtig ist, die Abrechnungen genau zu kontrollieren und innerhalb
von vier Wochen falsche Abbuchungen zu reklamieren.