04. Dezember 2007 11:46
Papiertaschentücher der Marke "Softis" kommen künftig vom italienischen
Papiertuch-Hersteller Sofidel. Die schwedische SCA verkaufte die Marke samt
der Produktionsmaschinen an das Familienunternehmen, wie SCA am Dienstag
mitteilte. Die Schweden mussten die in Deutschland und Österreich
verbreitete Marke abgeben, nachdem sie im Oktober das gesamte europäische
Zellstofftücher-Geschäft mit der Traditionsmarke "Tempo" von Procter &
Gamble gekauft hatten.
Zusammen wären Softis und Tempo auf einen zu hohen Marktanteil gekommen.
Für drei Jahre darf Sofidel für Taschentücher auch die Marke "Zewa" nutzen,
die SCA gehört. Ausschlaggebend für die Auflage war die Situation in
Österreich und Deutschland. Hier wären mit "Tempo" und "Softis" die beiden
größten Taschentuchmarken unter einem Dach vereint worden, was eine
"Beeinträchtigung des Wettbewerbs" bedeutet hätte, wie
EU-Wettbewerbskommissarin Nelli Kroes Anfang September in einer Aussendung
mitgeteilt hatte. Daher habe SCA zugesagt, die Sparte "Softis" in Österreich
und Deutschland inklusive der Produktionsstätten zu verkaufen.
Für drei Jahre darf Sofidel für Taschentücher auch die Marke "Zewa" nutzen,
die SCA gehört. SCA werde "Softis" noch für sechs Monate in Mannheim
herstellen, hieß es am Dienstag weiter. Dann wollen die Italiener die
Maschinen in ein eigenes Werk bringen. Sofidel gehört unter anderem eine
Fabrik für Hygienepapiere in Arneburg bei Stendal. In Italien ist das
Unternehmen mit seiner Papiertaschentuchmarke "Regina" bekannt.
Bei SCA in Mannheim fielen etwa 25 von 2.000 Stellen weg, sagte
SCA-Deutschland-Chef Günter Kaske. "Softis" gibt es seit 1977. 19 Jahre
später übernahm SCA ihren Hersteller PWA (Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg).