Geld

Strabag startet Börsegang

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Am Montag beginnt die Zeichnungsfrist der Strabag-Aktie. Reges Interesse wird erwartet, denn der Konzern ist mit Partner Deripaska auf Wachstumskurs.

Nach einigem Hin und Her ist es jetzt wirklich so weit: Österreichs größter Baukonzern, die Strabag, gibt den Startschuss zum Börsegang. Am Montag beginnt die Zeichnungsfrist für die Strabag-Aktie, am 19. Oktober soll das Papier erstmals in Wien notieren.

Bis zu 1,3 Milliarden
Die Strabag will sich vom Kapitalmarkt zwischen einer und 1,3 Milliarden Euro frisches Geld holen. Das wäre damit der bisher größte Börsegang in der Geschichte des Landes.

Billig wird die Aktie nicht werden. Marktteilnehmer sehen das Preisband zwischen 44 und 51 Euro und erwarten einen Ausgabepreis um die 46 Euro. Das wäre ein zehnprozentiger Aufschlag auf den Preis von 42 Euro je Aktie, den der russische Oligarch Oleg Deripaska im April für 30 Prozent an der Strabag bezahlt hatte. Wegen Deripaskas ziemlich plötzlichem Einstieg hatte der Baukonzern den Ende April bereits auf Schiene gesetzten Börsegang auf den Herbst verschoben.

Roadshow
In den nächsten zwei Wochen begibt sich Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner auf Roadshow bei internationalen Investoren. Die 120 Termine sind ausgebucht, das Interesse an der neuen Bauaktie ist groß. Haselsteiner hofft auf dreifache Überzeichnung. Auch bei österreichischen Privatanlegern rechnen Banker mit reger Nachfrage.

Derzeit gehören je rund 35 Prozent an der Strabag Haselsteiner und der Raiffeisen-Gruppe, 30 Prozent sind im Besitz von Deripaska. Im Zuge des Börsegangs trennen sie sich von zwölf Millionen Aktien und halten danach je 25 Prozent plus eine Aktie. Das restliche Viertel wird im Streubesitz sein.

Zwischen 1996 und 2003 notierte die Strabag bereits an der Wiener Börse. Die Aktien wurden damals aber zurückgekauft.

Wachstumskurs
Haselsteiner, der nicht gerade als Fan von Hauptversammlungen und umfangreichen bürokratischen Auflagen für börsenotierte Unternehmen gilt, sieht den Gang auf den Kapitalmarkt nun als Notwendigkeit, um den steilen Wachstumskurs der Strabag zu halten. Im Jahr 2006 setzte die Strabag mit 53.000 Mitarbeitern 10,4 Milliarden Euro um. In den nächsten fünf Jahren will Haselsteiner das – vor allem dank Top-Chancen in Russland – auf 20 Milliarden steigern.

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