30. November 2007 23:19
Das brasilianische Tochterunternehmen des deutschen Pharmakonzerns Schering
ist wegen des Verkaufs unwirksamer Anti-Baby-Pillen zu
Entschädigungszahlungen in Höhe von 550.000 Dollar (376.000 Euro) verurteilt
worden. Das Unternehmen habe 1998 die Pille Microvlar in Brasilien auf den
Markt gebracht, obwohl diese statt Hormonen zur Verhütung einer
Schwangerschaft nur Mehl enthalten habe, urteilte am Freitag ein Gericht in
São Paulo.
Ungewollte Schwangerschaften
Der Hersteller habe es an Respekt
für die Verbraucher fehlen lassen. Die Pillenpackungen waren lediglich zu
Testzwecken angefertigt worden und dann in den Verkauf geraten. Zahlreiche
Frauen, die sich auf das Medikament verlassen hatten, wurden ungewollt
schwanger.
Schering wollte sich zunächst nicht zu der Entscheidung äußern. Eine
Stellungnahme gebe es erst nach einer schriftlichen Benachrichtigung durch
das Gericht, hieß es.