Geld

Täglich werden 1.500 Fahrräder verkauft

Teilen

Das schöne Wetter beschert den österreichischen Sporthändlern kräftige Umsatzzuwächse.

Im Sporthandel herrscht Schönwetterstimmung, im wahrsten Sinne des Wortes: Angesichts des sonnigen Aprils explodieren die Umsatzzahlen für Outdoor-Sportartikel – vor allem der Fahrrad-Verkauf boomt wie nie zuvor. Gut 1.500 Stück gehen derzeit täglich über die Ladentische.

Zweistelliges Plus
„Es läuft ganz hervorragend“, bestätigt Hervis-Geschäftsführer Alfred Eichblatt gegenüber ÖSTERREICH. „Auf die Saison gerechnet verzeichnen wir bis heute ein dickes Plus.“ Schon im Wintergeschäft gab es bei Hervis dank der guten Schneelage rund 10 Prozent Zuwachs, jetzt gehe es ähnlich weiter, so Eichblatt.

Geschenk Nummer 1
Auch beim Marktführer Intersport klingeln die Kassen kräftig. „Wir sind deutlich im Plus“, sagt Sprecher Christian Mann. „Das schöne Wetter in Kombination mit dem Ostergeschäft brachte ein Umsatzwachstum von 10 bis 20 Prozent.“ Fahrräder waren heuer Nummer 1 bei den Ostergeschenken der Österreicher.

Sport statt Urlaub
Die Branche sei natürlich extrem wetterabhängig, sagen die Fachhändler. Hinzu komme, dass viele mehr auf Gesundheit durch Sport achten und dafür auch Geld ausgeben. „Beim Urlaub ist vielleicht heuer Sparen angesagt, dafür leistet man sich ein gutes Rad für Erholung zu Hause“, meint Mann.

Trend zum Elektrobike
Neben City- und Mountainbikes sowie Rennrädern setzen die Händler heuer erstmals auf Elektrobikes. Das sind Fahrräder mit kleinem Elektromotor, der sich einschaltet, wenn in die Pedale getreten wird. Das Strampeln wird dadurch weniger anstrengend, man hat quasi permanent Rückenwind. „Ideal auch, um in die Arbeit zu fahren, da kommt man unverschwitzt an“, sagt Eichblatt. In Holland und Deutschland habe sich dieser neue Trend schon ziemlich durchgesetzt, in Österreich fange es gerade an.

Rund 1.000 Euro
Schon in der ersten Saison will Hervis „deutlich über 1.000 Stück“ von den Elektrobikes verkaufen. Auch Intersport rechnet mit guten Verkaufszahlen. Einstiegsmodelle gebe es um 800 bis 1.000 Euro. „Wir haben mit Genesis die meistverkaufte Marke“, sagt Intersport-Sprecher Mann. Die Bikes schauen aus wie normale Fahrräder, haben am Gepäckträger einen kleinen Akku. „Reichweite rund 50 Kilometer“, sagt Eichblatt.

Bikes staatlich gefördert
Umweltminister Niki Berlakovich kündigte kürzlich eine Förderinitiative für Elektrobikes für Betriebe, Gemeinden und Vereine an, mit einer Pauschale von 200 bis 400 Euro pro Bike.

18.000 Fahrrad-Jobs
Der Rad-Boom ist auch Wirtschaftsfaktor. Durch den Fahrradverkauf wird direkt und indirekt eine jährliche Wertschöpfung von 882 Mio. Euro generiert. Rund 18.000 Personen fanden im Vorjahr in Österreich im Umfeld des Radfahrens einen Job. Und durchs Radfahren im Alltag vermieden die Österreicher 342.000 Tonnen CO2, so der Verkehrsclub Österreich.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.