07. Mai 2008 22:18
Die Telekom-Control-Kommission hat den Ex-Monopolisten Telekom Austria
aufgefordert, den "Marktmissbrauch" beim "Breitbandigen Zugang"
(Bitstream-Access) und der "Entbündelung" zu beenden. Die TKK prüft derzeit
die Preise der TA für deren Mitbewerber. Kontrolliert wird, ob die TA durch
einen Missbrauch ihrer marktbeherrschenden Stellung die Konkurrenz einer
nicht gerechtfertigten Preis-Kosten-Schere ausgesetzt habe.
Mieten für Infrastruktur zu hoch
Die Konkurrenten der TA
werfen dem Unternehmen seit langem vor, durch zu hohe Zugangspreise zur
Infrastruktur konkurrenzfähige Angebote der Wettbewerber zu verhindern. Die
alternativen Netzbetreiber nutzen großteils die Infrastruktur der Telekom
und argumentieren, dass diese durch Steuergeld in Monopolzeiten errichtet
wurde. Die TA wiederum bezeichnen die Alternativen als Trittbrettfahrer, die
sich vor dem eigenen Netzausbau drücken würden.
TA bietet 9,33 Euro
Im derzeit laufenden Rechtsaufsichtsverfahren
hat die TKK den Telefonieanbieter aufgefordert, den beschriebenen Missbrauch
zu beenden. Telekom Austria bot darauf ihren Wettbewerbern eine Senkung der
monatlichen Entbündelungsentgelte auf 9,33 Euro rückwirkend zum 01.01.2008
an. Davor wurden 10,44 Euro verrechnet.
Mitbewerbern ist das zu viel
Der Konkurrenz ist die Senkung der
Entbündelungsmiete von 10,44 auf 9,33 Euro zu wenig. Sie berufen sich auf
ein aktuelles Gutachten der Telekom-Regulierungsbehörde RTR. Darin steht,
dass eine Preis-Kosten-Schere nur dann nicht gegeben ist, wenn der Preis
durchschnittlich 8,12 Euro erreicht.