26. September 2007 14:58
Im Prozess gegen ehemalige Aktionäre der Brau Union/BBAG wegen des Verdachts
auf Insiderhandel sind am Mittwoch am Landesgericht Wien ein Schuldspruch
und vier Freisprüche gefällt worden. Richter Thomas Kreuter sprach Nikolaus
Kretz, den Sohn von Ex-Brau Union-Vorstand Fritz Kretz für schuldig, im
Zusammenhang mit dem Verkauf der BBAG/Brau Union Insiderinformationen
missbraucht zu haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Nikolaus Kretz wurde zu einer Geldstrafe von 360 Tagsätzen zu jeweils 50
Euro - in Summe also 18.000 Euro - und im Nichteinbringungsfall zu einer
Ersatzhaftstrafe von 180 Tagen verurteilt. Weiters wird sein
ungerechtfertigt erworbener Gewinn in Höhe von 85.000 Euro abgeschöpft,
Kretz muss auch die Verfahrenskosten tragen.
Die übrigen vier noch verbliebenen Angehörigen der Familie Kretz - Fritz
Kretz, Erika Kretz, Barbara Kretz-Mirtl, die Ehefrau von Nikolaus Kretz und
deren Mutter Elisabeth Kretz - wurden freigesprochen. Sowohl Staatsanwalt
Georg Krakow als auch der Verteidiger von Nikolaus Kretz, Richard Soyer,
beeinspruchten die richterliche Entscheidung umgehend.
Kretz-Verteidiger Richard Soyer legte wegen Nichtigkeit Berufung gegen das
Urteil ein, auch in Bezug auf die Höhe des Abschöpfungsbetrages.