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US-Airlines fliegen in die roten Zahlen

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Milliarden-Verlust bei den großen US-Fluggesellschaften: Delta und American Airlines schreiben tiefroten Zahlen.

Die großen US-Fluggesellschaften fliegen weiter tief in den roten Zahlen. Der Mutterkonzern des bisherigen Branchenersten American Airlines, AMR Corporation, machte im zweiten Quartal einen Verlust von 1,4 Mrd. Dollar. Bei Delta Air Lines blieb unter dem Strich ein Minus von 1,0 Mrd. Dollar. Delta steht kurz vor dem Zusammenschluss mit der kleineren Northwest Air Lines zum dann neuen weltgrößten Anbieter nach Passagierzahlen.

Schwacher Dollar, hoher Ölpreis
Die gesamte US-Branche leidet wegen des schwachen Dollar derzeit besonders unter den hohen Ölpreisen. Hinzu kommen Überkapazitäten und die Konjunkturflaute. "Wir erwarten, dass diese Schwierigkeiten in der absehbaren Zukunft anhalten", sagte AMR-Chef Gerard Arpey am Mittwoch in Fort Worth (Texas). Wie AMR und Delta kürzen auch die Wettbewerber massiv Stellen, streichen das Streckennetz zusammen und verkleinern die Flotte. Bisher kündigte die Branche den Abbau von rund 20.000 Jobs an. Praktisch alle traditionellen US-Anbieter steuerten zuletzt in die Verlustzone.

Bei AMR lag der Verlust im zweiten Quartal ohne die Sonderlasten bei 284 Mio. Dollar nach einem Gewinn von 317 Mio. Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um gut 5 Prozent auf 6,2 Mrd. Dollar (3,9 Mrd Euro). Als Reaktion auf die Krise will AMR nun 90 Jets und 37 Regionalflugzeuge bis Ende 2009 ausmustern, den Großteil noch 2008. Sie sollen zum Teil später durch sparsamere Flugzeuge ersetzt werden. AMR hatte die Einschnitte bereits im Mai angekündigt. Rund 7.000 Stellen und damit acht Prozent aller Jobs sollen wegfallen.

Bei Delta (Houston/Texas) lag das Ergebnis ohne Abschreibungen auf den dramatisch gesunkenen Börsenwert und die Kosten für den Stellenabbau mit 137 Mio. Dollar sogar im Plus. Ein Jahr zuvor hatte der Gewinn allerdings noch 1,6 Mrd. Dollar betragen. Der Umsatz stieg um knapp 10 Prozent auf 5,5 Mrd. Dollar.

Delta verlor angesichts der Krise binnen Jahresfrist rund 75 Prozent des Börsenwerts. Der AMR-Konzern büßte sogar mehr als 80 Prozent ein. Am Mittwoch legten beide Titel deutlich zu, da die Zahlen trotz der Verluste besser als von Experten befürchtet ausgefallen waren.

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