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Vivendi übertrifft alle Erwartungen

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Der französische Medienkonzern hat im abgelaufenen Quartal bei einem bereinigten Umsatz von 4,8 Milliarden Euro unterm Strich 750 Millionen Euro verdient - 10 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

Der europäischen Medienkonzern Vivendi meldet gestiegenen Umsatz und hat die Erwartungen der Analysten übertroffen. Wie das Unternehmen in Paris mitteilte, hat Vivendi im abgelaufenen Quartal bei einem bereinigten Umsatz von 4,8 Milliarden Euro unterm Strich 750 Millionen Euro verdient und damit 10 Prozent mehr als im Vorjahresquartal (680 Millionen Euro bei 4,6 Milliarden Euro Umsatz). Das Unternehmen hat die eigene Prognose für das Gesamtjahr 2006 bestätigt und erwartet ein Jahres-Nettoergebnis in der Größenordnung von 2,6 Milliarden Euro.

Plus bei Computerspielen, Musik und TV
Während das Musik-Geschäft der Universal Music Group (UMG) und die Mobilfunktochter SFR stagnierten, zog der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) bei der Maroc Telecom an. Mit deutlichen Gewinnsprüngen trugen besonders die Spielesparte sowie das Film- unf Fernsehgeschäft zu der positiven Entwicklung bei. Für den von 5 auf 39 Millionen Euro gestiegenen Gewinn von Vivendi Universal Games wird vor allem der Multiplayer-Hit World of Warcraft verantwortlich gemacht. Canal Plus konnte das Ebita auf 157 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Dabei konnte die Gruppe nach Unternehmensangaben Kosten für die Rechte an der ersten französischen Fußballliga mit 280.000 Neukunden kompensieren und ein starkes Quartal im Filmgeschäft ausweisen.

Seit kurzem weltgrößter Musikverlag
Unterdessen schickt sich Vivendi an, auch im Musikverlagsgeschäft die Nummer Eins zu werden. Gestern hatte der Konzern angekündigt, den Verlagszweig der Bertelsmann Music Group (BMG Publishing) für 1,63 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Mit der UMG-Tochter Universal Music Publishing gehört bereits ein großer Musikverlag zum Vivendi-Konzern. Gegen die Übernahme regt sich Widerstand bei den unabhängigen Musikproduzenten. Sie fürchten ein neues Monopol und wollen kartellrechtlich gegen die Übernahme vorgehen. " Der Zusammenschluss hätte schwer wiegende Auswirkungen auf den Wettbewerb im Verlags- und Musikgeschäft", sagte der Präsident des Verbandes unabhängiger Label (Impala), Patrick Zelnik. Impala hatte zuvor gegen die Fusion von Sony und BMG geklagt und eine Rücknahme der Fusionsgenehmigung durch ein EU-Gericht erreicht.

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