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voestalpine kauft brasilianisches Unternehmen

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Der Stahlkonzern steigt mit 75 Prozent bei Meincol Distribuidora de Aco ein.

Der börsennotierte Stahlkonzern voestalpine ist nun auch mit seiner vergleichsweise kleinen Unternehmensdivision Profilform (Anteil am Gesamtumsatz von 9,5 Prozent, Anteil am Ertrag vor Zinsen und Steuern von 10,4 Prozent) in den brasilianischen Markt eingestiegen. Mit der Übernahme von 75 Prozent an der Meincol Distribuidora de Aco Ltda hat sich die voestalpine Profilform GmbH rund zehn Prozent Marktanteil in dem südamerikanischen Land gesichert, sagte der Voest-Vorstand und Leiter der Division Profilform, Wolfgang Spreitzer, am Dienstag.

Marktanteil kontinuierlich ausbauen
"Wir werden diesen Anteil in den kommenden Jahren kontinuierlich ausbauen", kündigte Spreitzer an. Meincol sei vor allem als Zulieferer von "Rohrgerippen" (Rohr- und Profilsystemen) für Nutzfahrzeuge und Busse stark. Im laufenden Geschäftsjahr wird Meincol mit rund 300 Mitarbeitern voraussichtlich einen Umsatz von etwa 110 Mio. Euro erzielen - das entspricht rund elf Prozent des Divisionsumsatzes im Geschäftsjahr 2006/07 (970 Mio. Euro). Das brasilianische Unternehmen mache zwar "ein ansprechendes positives Ergebnis mit einer EBIT-Marge etwas über dem Branchendurchschnitt". Doch erreiche Mericol "noch nicht ganz" die hohe EBIT-Marge der Division Profilform, die sich zuletzt von 11,2 auf 15 Prozent verbessert hatte.

Stillschweigen über Kaufpreis
Über den Kaufpreis sei mit den Verkäufern Stillschweigen vereinbart worden. "Der Kaufpreis liegt im Rahmen dessen, was wir für profitable Unternehmen in dieser Industrie zahlen", so Spreitzer. Zusätzlich zum Mehrheitsanteil hat die voestalpine die Option auf den Kauf der verbleibenden 25 Prozent erworben, die aber jedenfalls noch bis mindestens 2011 von den bisherigen Eigentümern gehalten werden. Verkäufer ist eine Familie Caberlon. Die Verträge wurden zum Wochenende in Brasilien unterzeichnet. Das Closing sei Anfang November oder spätestens im Dezember zu erwarten. "Wir rechnen damit, dass wir das Unternehmen per 1. Jänner 2008 voll konsolidieren", sagte Spreitzer.

Weitere Zukäufe nicht geplant
Weitere Zukäufe seien "im Augenblick nicht geplant". "Wir konzentrieren uns jetzt auf diesen Schritt - die bisher größte Einzelakquisition für die Division Profilform", betonte der Voest-Vorstand. Parallel zum internationalen Expansionskurs werden heuer und in den nächsten drei bis fünf Jahren Investitionen von rund 70 Mio. Euro in den Heimatstandort in Krems fließen. Rund 10 Mio. Euro lässt sich die voestalpine eine Produktionshalle mit einer neuen Sonderprofilanlagen kosten, die demnächst fertiggestellt wird.

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Seit dem Jahr 2000 habe der Konzernbereich Profilform rund 300 Mio. Euro investiert - Übernahmen miteingerechnet. Die Ausgaben für Akquisitionen und Investitionen standen dabei im Verhältnis 60 zu 40. Die Meincol-Übernahme sei in diesen Zahlen noch nicht inkludiert.

Die Profilform-Division ist in ihrer Nische international bereits breit aufgestellt. "Letztlich machen wir all diese Akquisitionen, um bereits bestehende Kunden international zu begleiten", erklärte Spreitzer. Die voestalpine treibt ihre weltweite Expansion bereits seit einigen Jahren voran.

Käufe in USA und Russland getätigt
Auf den Kauf eines US-Unternehmens in 2002 folgten beispielsweise die per Mai 2006 konsolidierte 90-Prozent-Akquisition eines russischen Bauprofilspezialisten (ebenfalls mit einer Option auf die restlichen 10 Prozent frühestens ab 2011) sowie die Übernahme zweier französischer Unternehmen (per Oktober 2006). Die drei letztgenannten Zukäufe hatten im Geschäftsjahr 2006/07 mehr als 86 Mio. Euro zum Umsatz der Division Profilform beigetragen.

Die Division steigerte den Umsatz 2006/07 mit 3.314 Mitarbeitern von 787,1 auf 969,5 Mio. Euro und den Ertrag vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 88,3 auf 145,6 Mio. Euro.

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