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Waffelfabrikant Manner rutscht in die Verlustzone

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Wegen hoher Rohstoffkosten musste der Wiener Waffelfabrikant Manner im Jahr 2007 ein negatives Ergebnis einfahren. Das EBIT sank um 29,4 %.

Die im standard market auction der Wiener Börse notierte Josef Manner & Comp. AG hat im Geschäftsjahr 2007 aufgrund hoher Rohstoffkosten ein negatives Ergebnis eingefahren. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) drehte von plus 114.000 Euro im Jahr 2006 auf minus 864.000 Euro im Vorjahr. Auch das operative Ergebnis (EBIT) entwickelte sich 2007 rückläufig und sank um 29,4 Prozent auf 1,1 Mio. Euro, gegenüber 1,56 Mio. Euro im Jahr 2006. Der Jahresverlust wurde mit minus 946.000 Euro angegeben, nach plus 86.000 Euro im Jahr davor. Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Steigende Rohstoffpreise
Das operative Geschäft sei 2007 durch stark steigende Rohstoffpreise gekennzeichnet gewesen. In nahezu allen wichtigen Bereichen habe es "gewaltige Preissteigerungen" gegeben, heißt es im Geschäftsbericht. Insbesondere die Entwicklung bei Milch, Kakao, Fetten und Mehl führte neben der anhaltenden Steigerung der Energiekosten zu einem Kostenschub in zweistelliger Millionenhöhe. Der Materialeinsatz (Rohstoffe, bezogene Halbfabrikate und Verpackungsmaterial) stieg im Verhältnis zur Betriebsleistung von 42,8 Prozent auf 44,7 Prozent im Jahr 2007. Eine Erhöhung der Abgabepreise ab Anfang Oktober sei daher eine "unverzichtbare Maßnahme" gewesen, so das Unternehmen.

Eigenkapitalquote konnte verbessert werden
Der Cash-Flow hat sich um 9,6 Prozent auf 8,65 Mio. Euro verbessert. Die Eigenkapitalquote stieg von 30,6 Prozent im Jahr 2006 auf 31,4 Prozent. Das Ziel einer kontinuierlichen Verbesserung der Eigenkapitalquote konnte damit erreicht werden, geht aus dem Geschäftsbericht hervor. Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2007 sind um 10,5 Prozent auf 151,16 Mio. Euro gestiegen.

Diese Verbesserung ist laut Geschäftsbericht hauptsächlich auf die positive Entwicklung des Exportgeschäfts zurückzuführen. Mit Ausnahme von Amerika und einigen Überseeregionen - hier sei das Exportgeschäft durch den starken Euro-Kurs beeinträchtigt worden - konnten in allen Verkaufsregionen Umsatzsteigerungen realisiert werden. Deutlicher Spitzenreiter sei Deutschland mit einem Umsatzwachstum von 22,3 Prozent. Auch die Entwicklung in den Exportmärkten in Süd- und Osteuropa sei "sehr erfreulich" gewesen.

Umsatzwachstum
In Österreich, wo die Marken "Manner" und "Casali" in den Produktkategorien Waffeln und Fruchtschäume Marktführer sind, wurde nach drei Jahren stagnierender Umsätze wieder ein Umsatzwachstum erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten alle Marken ein Plus. Die größten Steigerungen seien mit der Marke "Casali" erzielt worden, was auf die Produkteinführung von "Schoko-Orangen" und "Schoko-Erdbeeren" sowie auf ein überdurchschnittliches Wachstum im Exportgeschäft zurückzuführen sei. "Erstmals in der Geschichte des Unternehmens" übertraf die Exportquote mit 52,6 Prozent das Inlandsgeschäft, heißt es.

Laut Geschäftsbericht liegen die Verkaufsmengen nach den ersten beiden Monaten diesen Jahres sowohl über dem Vorjahr (plus 4,6 Prozent) als auch über der Jahresplanung (plus 6,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sei jedoch die zeitliche Verschiebung des Saisongeschäfts zu berücksichtigen, die sich durch den früheren Ostertermin ergeben habe. Unabhängig davon rechnet das Unternehmen für 2008, trotz durchgeführter Preiserhöhungen im 4. Quartal 2007, mit einer Steigerung der Verkaufsmengen im Export.

Besserung für 2008 erwartet
Die größte Einzelinvestition im Jahr 2008 sei die Erweiterung des Roh- und Packstofflagers in Wolkersdorf. Aus dem laufenden operativen Geschäft 2008 rechnet die Josef Manner & Comp. AG mit einem deutlich besseren EGT als in den Vorjahren. Die Verbesserung der Ergebnisse solle sowohl durch Optimierung der Kostenstruktur als auch durch Umsatzwachstum erzielt werden.

Im Durchschnitt beschäftigte die Josef Manner & Comp. AG im abgelaufenen Geschäftsjahr 826 Mitarbeiter, das entspricht einer Steigerung von 1,7 Prozent oder 14 Mitarbeiter im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2006.

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