Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "stern" hat nicht nur "Lidl" seine Mitarbeiter bespitzelt. Es sollen jetzt Protokolle aus 150 Filialen anderer Unternehmen aufgetaucht sein.
Die gesetzeswidrige Überwachung von Mitarbeitern im Einzelhandel war nach "stern"-Informationen noch stärker verbreitet als bisher bekannt. Das Magazin schreibt in der neuen Ausgabe unter Berufung auf vorliegende Protokolle, auch in Filialen der Discounter Penny, Netto und Norma sowie REWE, Tegut, Hagebau oder Famila seien Mitarbeiter bespitzelt worden.
Protokolle aus 150 Betrieben
Dem "stern" lägen
Protokolle aus 150 Filialen verschiedener Einzelhandelsunternehmen vor. Das
Magazin hatte die Bespitzelungs-Fälle bei Lidl aufgedeckt und später auch
von ähnlichen Praktiken bei Edeka und Plus berichtet. Die Unternehmen
betonten dem Bericht nach, dass solche Überwachung und private
Ausspionierung nicht erwünscht gewesen sei.
In seinem Bericht
spricht der "stern" auch von recht sonderbaren Vorfällen beim Stuttgarter
Autobauer Daimler. Dort sollen private Informationen wie zum Beispiel
familiäre Probleme einzelner Mitareiter gesammelt und in Personalakten
übernommen worden sein.
Permanente Gesetzesvertöße
Die Beobachtungen hätten
sich einzig gegen Ladendiebstähle richten sollen. Die ältesten der neuen
Protokolle stammen dem "stern" zufolge aus dem Jahr 2003, die
jüngsten vom Dezember 2007. Sie zeigen, dass die Detektive permanent gegen
Gesetze verstoßen hätten. Sie hätten in den Protokollen auch Angaben zu
privaten Beziehungen, Krankheiten und Automarken festgehalten.
