15. Mai 2008 21:03
Die österreichische Wirtschaft ließ sich bislang von den Turbulenzen auf den
internationalen Finanzmärkten und den Rezessionsängsten in den USA nicht
beeindrucken. Im Gegenteil, sie läuft sogar deutlich besser als noch vor
Kurzem vermutet: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal 2008
im Jahresabstand um 3,5 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Im vierten Quartal
2007 belief sich das Plus auf 3,0 Prozent.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) begründete den Aufschwung mit
einem kräftigen Plus in der Industrie und der Bauwirtschaft. Auch Handel und
Tourismus liefen im ersten Quartal des laufenden Jahres gut.
Jubelstimmung auch beim wichtigsten Handelspartner Deutschland. Dort ist die
Wirtschaft im ersten Quartal so kräftig gewachsen wie seit fast zwölf
Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt legte von Januar bis März um 1,5
Prozent im Vergleich zum Schlussquartal 2007 zu.
Das Wifo bleibt trotz der jüngsten Österreich-Daten aber vorsichtig. Die
internationalen Rahmenbedingungen werden in den nächsten Monaten für eine
leichte Abschwächung sorgen, heißt es. Das gelte auch für die
Konjunkturaussichten in ganz Europa.
Inflation bremst sich ein. Für die Konsumenten positiv: Die Teuerung
schwächte sich in Österreich im April leicht ab. Im Jahresabstand ist die
Inflationsrate auf 3,3 Prozent zurückgegangen, nach 3,5 Prozent im Monat
davor.
Hauptpreistreiber sind weiter Treibstoffe und Nahrungsmittel. Sprit kostete
im Jahresabstand im Schnitt um 24 Prozent mehr, Diesel sogar um 30 Prozent
mehr.
Die Preise für Nahrungsmittel lagen im April um 7,4 Prozent über dem
Vorjahr. Doch auch hier stehen die Zeichen auf Entspannung: Für März und
Februar war noch ein Plus von 8,4 beziehungsweise 8,9 Prozent gemeldet
worden.
Auch in der Eurozone hat sich der Preisauftrieb im April wie erwartet
abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich um 3,3
Prozent, teilte die Statistikbehörde Eurostat mit. Im März war die
Jahresrate noch auf einem Rekordniveau von 3,6 Prozent gelegen.