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Wütende Arbeiter verprügeln Manager

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Die Arbeiter protestierten gegen die Schließung einer Fabrik.

Aufgebrachte und womöglich betrunkene Arbeiter haben am Dienstagabend in Südfrankreich einen Manager des Autozulieferers Molex USA verprügelt. Der US-Bürger sei von rund 40 Arbeitern der von der Schließung bedrohten Molex-Fabrik in Villemur-sur-Tarn mit Fausthieben und Fußtritten traktiert worden, teilte der stellvertretende Geschäftsführer des Werks, Marcus Kerriou, am Mittwoch mit. Der Manager habe Anzeige erstattet.

Der französische Industrieminister Christian Estrosi verurteilte das gewaltsame Vorgehen der Arbeiter scharf. Eine Minderheit schade damit der Belegschaft und erschwere die Verhandlungen noch zusätzlich. Estrosi will nach Angaben des Ministeriums im Laufe des Tages mit Molex-Chef Martin Slark telefonieren. Erst kürzlich hatte Estrosi gesagt, das US-Unternehmen nehme die Wirtschaftskrise möglicherweise zum Vorwand, um einen Teil seiner Produktion in die Slowakei zu verlegen.

Belegschaft streikt seit Anfang Juli
Die seit Anfang Juli streikende Belegschaft des Werks hatte am Dienstag erfahren, dass Gespräche zwischen der Direktion und einem potenziellen Käufer eingestellt wurden. Nach Angaben des Betriebsrats weigert sich Molex, Produktionsanlagen in der Fabrik zu lassen. Das US-Unternehmen selbst teilte mit, es werde das Werk nicht einer anderen Firma überlassen, da es weiter auf dem europäischen Markt aktiv sein wolle.

Das Werk mit knapp 300 Beschäftigten, das unter anderem Kabel für elektronische Anlagen von Autos herstellt, soll Ende November geschlossen werden. Ende Mai hatten wütende Gewerkschafter zwei leitende Angestellte der Fabrik 24 Stunden lang in ihren Büros eingesperrt.

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